Das Ja zur Ukraine ist auch für die EU gut
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Die Fahnen der Ukraine und der EU wehen im Wind.
© Quelle: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/ZB
Berlin. Es ist ein demonstrativer Akt: Die Ukraine, die von Russland mit einem Krieg überzogen wird, ist nun Beitrittskandidat der EU. Genauso wie das kleine Moldau, das befürchten muss, ebenfalls auf Russlands imperialer Speisekarte zu stehen. Die EU hat auch in dieser Frage doch noch die Reihen geschlossen, Skeptiker wie Österreich oder Frankreich schoben ihre Bedenken beiseite.
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Wichtig ist das zunächst für die Ukraine, die jede Unterstützung brauchen kann, um sich gegen die Aggression Russlands zu wehren. Nicht nur Waffen und Geld spielen da eine Rolle, sondern auch die Psychologie. Und wenn eine Gemeinschaft wie die EU ihre Arme öffnet, kann das einen positiven Schub geben in all dem Jammer des Kriegs. Eine Aussicht haben – das ist wichtig, um durchhalten zu können, auch wenn es noch dauern wird, bis alle Beitrittskriterien erfüllt sind.
Einstimmige Entscheidung der Kommission: Ukraine und Moldau sind EU-Kandidaten
Die Ukraine kandidiert nun offiziell für die Mitgliedschaft in der Europäischen Union. Doch es dürfte ein langer Weg werden.
© Quelle: dpa
EU: Man hat sich zusammengerauft
Und auch für die EU ist das Ja zu Ukraine und Moldau gut: Man hat sich zusammengerauft. Und nachdem die EU durch den Austritt Großbritanniens und die tatsächlichen oder scheinbaren Abnabelungsprozesse Ungarns und Polens ins Wanken gekommen war, wird nun gerade wieder eine andere Geschichte erzählt. Gemeinsamkeit bedeutet Stärke – das erweist sich gerade eindrucksvoll. Die Gründungsidee der EU, die Überwindung der nationalstaatlichen Egoismen, ist ein attraktives Konzept.
Dass ein kooperatives Modell auch schwerfällig sein kann, weil eben Kompromisse gefunden werden müssen und innenpolitische Erwägungen nicht immer hinter das große Ganze gestellt werden, erfahren gerade die Westbalkanstaaten. Deren Hoffnungen auf weitere Annäherungsschritte wurden gerade wieder bitter enttäuscht. Diesmal blockiert Bulgarien.
Die EU muss Wege finden, dies zu überwinden. Und es wäre gut, wenn die anderen 26 Mitgliedsstaaten sich gut merken würden, wie wenig konstruktiv Sturheit sein kann.
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