Politische Verfolgung

Opfer des Kommunismus: Standort für Mahnmal gefunden

In Berlin soll ein Mahnmal für die Opfer des Kommunismus in Deutschland in der Zeit zwischen 1945 und 1949 und während der DDR gebaut werden.

In Berlin soll ein Mahnmal für die Opfer des Kommunismus in Deutschland in der Zeit zwischen 1945 und 1949 und während der DDR gebaut werden.

Berlin. Der Bund, das Land Berlin und der Bezirk Berlin-Mitte haben sich auf einen Standort für das Mahnmal zu Ehren der Opfer des Kommunismus in Deutschland verständigt. Das teilte der Vorsitzende der Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft (UOKG), Dieter Dombrowski, dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) mit. Demnach soll es im Berliner Spreebogen errichtet werden, und zwar dort, wo sich heute der so genannte Tempel der stillschweigenden Kontemplation befindet. Das ist auf einer Grünfläche ziemlich genau zwischen dem Bundestag und dem Berliner Hauptbahnhof.

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Dieter Dombrowski, Präsident der Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft (UOKG)

Dieter Dombrowski, Präsident der Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft (UOKG)

„Wir hatten vor wenigen Wochen einen Ortstermin: Bund, Land und Berlin Mitte“, sagte Dombrowski dem RND. „Und alle sind sich einig, dass dies Standort Nummer eins ist. Ich gehe nun davon aus, dass es bis zum 70. Jahrestag des 17. Juni 1953 eine Standort-bezogene Ausschreibung geben wird. Ab da sind zwei Jahre bis zur Fertigstellung des dreidimensionalen Mahnmals realistisch.“

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Mahnmale in allen anderen Ostblockstaaten

Er fügte hinzu: „Es wäre ein Mahnmal für die Opfer des Kommunismus in Deutschland, das nicht nur die DDR beinhaltet, sondern auch die Zeit zwischen 1945 und 1949 mit ihren sowjetischen Speziallagern.“ In allen anderen Ostblockländern gebe es solche Mahnmale, betonte der UOKG-Chef, allein in Deutschland noch nicht.

Der endlose Kampf der DDR-Opfer um Anerkennung

Die heute 58-jährige Rostockerin Kerstin Seifert kam 1985 in der DDR aus politischen Gründen in Haft. Heute lebt sie in Bonn und findet dort wenig Verständnis für ihre Geschichte.

Der Bundestag hatte sich am 17. März dieses Jahres ausdrücklich für die Errichtung eines Mahnmals ausgesprochen. Ein entsprechender Antrag der Ampelfraktionen von SPD, Grünen und FDP wurde damals gegen die Stimmen von Union, AfD und Linken angenommen. Lediglich der Standort war bis zuletzt unklar.

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Dombrowski zeigte sich ebenfalls zuversichtlich hinsichtlich verbesserter materieller Leistungen für noch lebende DDR-Opfer. „Im Koalitionsvertrag ist vorgesehen, die Rehabilitationsgesetze zu überarbeiten“, sagte er. „Ich bin sehr optimistisch, dass wir bis zum Frühling deutliche Verbesserungen haben werden.“ Dabei geht es unter anderem darum, die Folgeschäden für Betroffene aus Haft und Zwangsarbeit reibungsloser anzuerkennen, als dies heute der Fall ist.

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