Die Bluttat von Hanau: Was wir wissen – und was nicht

SEK-Beamte sind in der Nähe eines Tatorts im Einsatz. Durch Schüsse sind im hessischen Hanau mehrere Menschen getötet worden.

SEK-Beamte sind in der Nähe eines Tatorts im Einsatz. Durch Schüsse sind im hessischen Hanau mehrere Menschen getötet worden.

Zehn Menschen werden im hessischen Hanau erschossen – später wird auch der mutmaßliche Täter tot gefunden. Die Generalanwaltschaft ermittelt wegen Terrorverdachts. Nach und nach kommen weitere Informationen über den Täter ans Tageslicht. Viele Fragen sind weiter unklar: Das sagte ein Sprecher der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe am Donnerstag.

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WAS WIR WISSEN

Tathergang

  • An verschiedenen Orten wurden am Mittwochabend und in der Nacht auf Donnerstag im hessischen Hanau zehn Menschen erschossen und mehrere Menschen verletzt.
  • Die ersten Schüsse fielen den Ermittlern zufolge gegen 22 Uhr in der Hanauer Innenstadt, zuerst in einer Shishabar am Heumarkt und kurz darauf in einer weiteren Shishabar in unmittelbarer Nähe.
  • Auch im zwei Kilometer entfernten Stadtteil Kesselstadt sollen Schüsse gefallen sein. Die Tatorte: ein Auto und ein Kiosk am Kurt-Schumacher-Platz.
  • Dorthin soll der mutmaßliche Täter mit dem Auto geflüchtet sein.
  • Stunden später entdeckte die Polizei die Leiche des mutmaßlichen Todesschützen in seiner Wohnung. Dort fanden die Ermittler auch die Leiche seiner 72-jährigen Mutter.
  • Es wird davon ausgegangen, dass der mutmaßliche Täter erst seine Mutter und dann sich erschossen hat.
  • Durch Zeugenaussagen und Aufnahmen von Überwachungskameras kamen die Ermittler dem Mann auf die Spur.

Täter

  • Bei dem Mann handelt es sich um den 43-jährigen Tobias R. aus Hanau. Der Deutsche habe wohl allein gehandelt.
  • Nach ersten Erkenntnissen war er ein Sportschütze, der die Waffen legal besessen hatte.
  • Der Mann soll zuvor nicht im Visier der Ermittler gewesen sein.
  • Nach Angaben von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hat der 43 Jahre alte Deutsche zeitweilig in Oberfranken und in Oberbayern gewohnt.
  • “Zuletzt hat er sich wohl 2018 im südbayerischen Raum aufgehalten”, sagte Herrmann am Donnerstag. Es habe aber damals keine Erkenntnisse gegeben, dass der Mann ein Extremist sei.

Motiv

  • Die Ermittler gehen von einem rechtsradikalen, ausländerfeindlichen Hintergrund der Tat aus. Hinweise auf der Homepage des Täters wiesen darauf hin.
  • Wenige Tage vor dem Verbrechen hatte der mutmaßliche Täter ein Video mit Verschwörungstheorien bei Youtube veröffentlicht. Darin sagt der Mann etwa, in den USA existierten unterirdische Militäreinrichtungen, in denen Kinder misshandelt und getötet würden.
  • Der Mann behauptet in dem Video, Deutschland werde von einem Geheimdienst gesteuert. Außerdem äußert er sich negativ über Migranten aus arabischen Ländern und der Türkei.
  • Auch auf der Homepage des mutmaßlichen Täters wurde ein Schreiben mit den Verschwörungstheorien veröffentlicht.

WAS WIR NICHT WISSEN

  • Unbekannt ist, wie lange sich das Tatgeschehen hingezogen hat und wo sich der 43-Jährige vor der Tat aufgehalten hat.
  • Auch die Identität der Getöteten und Verletzten wurde zunächst nicht öffentlich gemacht. Nach ersten Erkenntnissen haben viele Opfer ausländische Wurzeln.
  • Wie viele Menschen verletzt wurden, war zunächst nicht klar.
  • Bisher gibt es keine Hinweise darauf, dass der Täter seine Tat im Internet live übertragen hat.
  • Unklar ist auch, auf welchen Plattformen der Mann unterwegs war. Und ob es Mitwisser oder Helfer seiner Tat gab.
  • Auch das Verhältnis zur erschossenen Mutter ist ungeklärt.
  • Unbekannt ist auch, ob der Mann eine psychische Erkrankung hatte.

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