Wehrbeauftragte Högl fordert Lehren für Ortskräfte in Mali
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Eine Frau im August 2021, die zusammen mit weiteren Ortskräften aus Afghanistan in einer Erstaufnahmeeinrichtung angekommen ist.
© Quelle: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dp
Berlin. Die Wehrbeauftragte des Bundestages, Eva Högl, hat angesichts der Debatte um einen womöglich vorzeitigen Abzug der Bundeswehr aus dem westafrikanischen Mali gefordert, dabei auch Lehren aus der verspäteten und nur teilweisen Rettung von Ortskräften aus Afghanistan zu ziehen; deren Rettung hatte vor rund einem Jahr nach der Machtübernahme der Taliban am 15. August 2021 begonnen.
„Wichtig ist, sich auf alle Eventualitäten frühzeitig und bestmöglich vorzubereiten“, sagte Högl dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „Dies betrifft auch unsere Verantwortung gegenüber den eingesetzten Ortskräften. Hier gilt es, die Lehren aus dem Afghanistan-Einsatz zu berücksichtigen.“
Der Vorsitzende des Patenschaftsnetzwerks Afghanische Ortskräfte, Marcus Grotian, sagte dem RND: „Wir fordern ein Konzept von der Bundesregierung, wie man künftig mit Ortskräften umgehen möchte – zum Beispiel in Mali. Wir werden genau darauf achten, dass man den Menschen auch dort zur Seite steht.“
Deutschland hat 23.614 Ortskräften aus Afghanistan und deren Angehörigen die Ausreise zugesichert. 17.556 sind nach Angaben des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge bisher nach Deutschland gelangt. Wie viele Ortskräfte die Bundeswehr in Mali beschäftigt, ist nach Högls Angaben unklar.
Am Samstag wird in Berlin der erste Ortskräftekongress mit rund 200 Betroffenen stattfinden. Veranstaltet wird der Kongress neben dem Patenschaftsnetzwerk von der Flüchtlingshilfsorganisation Pro Asyl und der Evangelischen Akademie zu Berlin.
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