Endlich läuft‘s: Eine Million Studierende und Fachschüler haben 200-Euro-Pauschale erhalten
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Studenten sitzen in einem Hörsaal einer Universität.
© Quelle: Peter Kneffel/dpa/Symbolbild
Erst hat es gedauert und jetzt geht es schnell: Knapp eine Woche, nachdem das Portal zur Beantragung online gegangen ist, haben etwa ein Drittel der Berechtigten die 200 Euro Einmalzahlung als Ausgleich für die gestiegenen Energiepreise erhalten. Bis zum Dienstag haben mehr als 1,88 Millionen Studierende sowie Berufsfachschülerinnen und Berufsfachschüler einen Antrag gestellt, wie ein Sprecher des Bundesministeriums für Bildung und Forschung dem RND mitteilte. Über eine Million davon seien bereits ausgezahlt worden. „In Summe wurden somit bislang über 202,29 Millionen Euro ausgezahlt“, so der Sprecher. Aktuelle Zahlen sind zudem auf der Internetseite www.einmalzahlung200.de einsehbar.
Etwa 2,95 Millionen Studierende und 450.000 Berufsfachschüler haben ein Anrecht auf die Energiepauschale, die schon im September angekündigt wurde. „Die lange Warten auf die 200 Euro war für viele Studierende eine Katastrophe, weil ihnen schon im Winter das Wasser bis zum Hals stand. Das hat das studentische Budget oftmals überfordert“, sagte Matthias Anbuhl dem RND. Laut dem Vorstandsvorsitzenden des Deutschen Studierendenwerkes sei es umso wichtiger, dass die Auszahlung jetzt schnell und unbürokratisch laufe.
200 Euro reichen nicht: Studierendenwerk fordert Bafög-Erhöhung
Kritik am Verfahren übt jedoch das FZS, der überparteiliche Dachverband von Studierendenvertretungen in Deutschland. Laut dem Vorstandsmitglied Matthias Konrad wäre es besser gewesen, mit einem Notfallmechanismus alle Studierenden zu Bafög-Berechtigten zu erklären und die Energiepauschale darüber weiterzugeben. „Dann hätte man kein neues Verfahren zur Auszahlung entwickeln müssen“, sagte Konrad. Das sei besonders wichtig, weil auch Studierende, die kein Bafög beziehen, bedürftig sein können und in der Vergangenheit ein Stück weit vergessen wurden. Zudem reicht laut Konrad auch das Bafög nicht mehr aus: „Die Erhöhung der Bafög-Sätze und der Elternfreibeträge wäre vorgestern nötig gewesen.“
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Auch aus Sicht des Studierendenwerkes müssen nun weitere Schritte folgen. „Die Studierenden mussten über den Winter schon erhöhte Preise für Gas, Strom und Lebensmittel zahlen. Damit ist die Einmalzahlung eigentlich schon aufgebraucht“, sagte Anbuhl. Es brauche deshalb eine Erhöhung der Bafög-Sätze, damit für die Studierenden das Geld zum Leben reicht. „Wir fordern, dass der Grundbedarf von derzeit 452 Euro auf mindestens 502 Euro im Monat angehoben wird“, sagte Anbuhl. Die 502 Euro werden beim Bürgergeld als Existenzminimum veranschlagt, deshalb solle das Bafög hier nachziehen.