EU-Plan: Der Wegwerfkapitalismus ist am Ende

EU-Kommissionspräsidentin Ursula Von der Leyen (l.) vor einigen Tagen mit Greta Thunberg. Der Umweltaktivistin geht das Klimaschutzprogramm Europas nicht weit genug. Nun stellt die EU ihr Konzept zur Müllvermeidung vor.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula Von der Leyen (l.) vor einigen Tagen mit Greta Thunberg. Der Umweltaktivistin geht das Klimaschutzprogramm Europas nicht weit genug. Nun stellt die EU ihr Konzept zur Müllvermeidung vor.

Brüssel. Die Marktwirtschaft produziert für sehr viele Menschen Wohlstand. Deshalb findet sie – teilweise in ungezügelter Form als “Kapitalismus” - weltweit immer mehr Nachahmer. Doch das Wirtschaftssystem hat einen entscheidenden Fehler: Es “frisst” vor allem in den Massengesellschaften von heute die begrenzten Ressourcen der Erde in einem nie gekannten Tempo. Das ist ein existenzbedrohendes Problem.

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Deshalb ist es richtig, wenn die EU-Kommission unter Ursula von der Leyen nun wenigstens versucht, eine Kreislaufwirtschaft in Europa zu etablieren, die die mehrfache Verwendung von Rohstoffen zum Standard macht. Denn der Wegwerfkapitalismus ist am Ende – oder besser: Er sollte am Ende sein. Unsere Rohstoffverschwendung bedroht, unter anderem in Form von Plastik, die Weltmeere und damit die Nahrungskette. Der unstillbare Hunger nach Metallen wie Kobalt für Akkus befeuert weltweit Konflikte und erhöht so den Migrationsdruck. Von den bekannten Folgen der Erdöl- und Kohleverbrennung ganz zu schweigen.

Die EU-Kommission darf nicht einknicken

Es braucht im 21. Jahrhundert viel nachhaltigere Produktionsmethoden als bisher – und den Verbrauchern muss ein anderes Konsumverhalten ermöglicht und schmackhaft gemacht werden. Der Katalog der EU enthält dafür viele richtige Ideen wie das “Recht auf Reparatur” bei Handys und anderer Elektronik. Oder das Verbot, bei Verpackungen unterschiedliche Materialien zu benutzen, um das Recycling zu erleichtern.

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Die Lobbyisten der einschlägigen Industrien laufen in Brüssel gegen die Pläne bereits Sturm. Ihr Tenor: Zu teuer. Zu kompliziert. Doch davon darf sich die EU-Kommission nicht beeindrucken lassen. Denn die europäische Wirtschaft der Zukunft wird eine ressourcenschonende sein – oder sie wird gar nicht sein. Je früher das alle begreifen, desto besser für den “Standort Europa” und vor allem: alle nachfolgenden Generationen.

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