Kein LBGTQ-Fest

Serbien beharrt auf Verbot von Europride

Pride Parade am Sonnabend, 27. August, im britischen Manchester. Europa steht für gelebte Toleranz. Doch EU-Kandidat Serbien bleibt bei seinem Verbot der Europride.

Pride Parade am Sonnabend, 27. August, im britischen Manchester. Europa steht für gelebte Toleranz. Doch EU-Kandidat Serbien bleibt bei seinem Verbot der Europride.

Belgrad. Serbiens Regierung beharrt auf einem Verbot der für den 17. September geplante Parade Europride, bei der Menschen für die Rechte Nicht-Heterosexueller demonstrieren wollen. Ministerpräsidentin Ana Brnabic begründete das Verbot am Sonntag mit drohenden Spannungen mit dem Nachbarland Kosovo, obwohl beide Staaten am Vorabend ihren Streit um die gegenseitige Anerkennung von Personaldokumenten beigelegt hatten.

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Auf Serbien komme eine „höllische Zeit“ zu, weil man weitere Schritte Kosovos gegen Serbien befürchte, sagte Brnabic, wie serbische Medien berichteten. Zwar habe man sich mit Kosovo hinsichtlich der Personalpapiere geeinigt. Doch gebe es weiter Spannungen, weil man zum Umgang mit den KFZ-Kennzeichen beider Länder zu keinem Einvernehmen gekommen sei.

Jetzt gehe es darum, alle Kapazitäten der Sicherheitskräfte bereitzuhalten, „um jegliche Gewalt im Kosovo zu verhindern“. Für die Sicherung der Europride blieben nicht genügend Polizeikräfte übrig, sagte Brnabic weiter. Serbiens Regierungschefin bekennt sich zu ihrer lesbischen Orientierung und lebt mit einer Frau zusammen.

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Pride-Organisatoren: Regierung hat dazu kein Recht

Bereits am Samstag hatte Staatspräsident Aleksandar Vucic die Absage der Pride mit der Kosovo-Krise begründet. Die Pride-Organisatoren hatten anschließend erklärt, dass die Parade dennoch stattfinden werde, weil die Regierung kein Recht habe, diese zu verbieten.

Zuvor hatten rechtsradikale Organisationen sowie Vertreter der Serbisch-Orthodoxen Kirche Stimmung gegen die Veranstaltung gemacht. Die Europride wird seit 1992 abwechselnd in verschiedenen europäischen Hauptstädten organisiert, Serbien hätte nun die erste Station in Südosteuropa sein sollen.

Serbien liegt mit Kosovo im Dauerstreit, weil Belgrad die 2008 erklärte Unabhängigkeit seiner einstigen serbischen Provinz nicht anerkennt. Zur Einigung über den Umgang mit Personaldokumenten war es nach Vermittlung von EU und USA gekommen.

RND/dpa

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