Ex-CSU-Generalsekretär Mayer äußert sich erstmals nach Rücktritt zu Vorwürfen
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Der zurückgetretene CSU-Generalsekretär Stephan Mayer (Archivbild). Berlin Press conference Forum networked Security FVS organized Crime 3 0 Position location the Prosecution from Organized Crime in Germany Photo Stephan Mayer Spokesman the Working Group Home Affairs the CDU CSU Federal parliamentary group
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München. Nach seinem Rücktritt als CSU-Generalsekretär hat der Bundestagsabgeordnete Stephan Mayer ein „sehr emotionales Streitgespräch“ mit einem „Bunte“-Journalisten eingeräumt. Gleichzeitig erhob er seinerseits Vorwürfe gegen den Journalisten.
Der „Bunte“-Journalist wirft Mayer vor, ihn telefonisch bedroht zu haben, im Zusammenhang mit einem Bericht über Mayers Privatleben. Laut einem Schreiben der Anwälte des Journalisten an den CSU-Politiker soll Mayer gesagt haben: „Ich werde Sie vernichten. Ich werde Sie ausfindig machen, ich verfolge Sie bis ans Ende Ihres Lebens.“ Und: „Ich verlange 200.000 Euro Schmerzensgeld, die müssen Sie mir noch heute überweisen.“
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Auf eine Anfrage der Deutschen Presse-Agentur schrieb Mayer: „Ich bestreite die konkreten Vorwürfe mit Nichtwissen. Für den Fall, dass dies zutrifft, erachte ich die Wortwahl rückwirkend als unangemessen.“
Was ist zwischen Mayer und dem Journalisten vorgefallen?
Mayer schrieb weiter, es habe „ein sehr emotionales Streitgespräch infolge der eklatant rechtswidrigen Berichterstattung“ gegeben. „So hat der ‚Bunte‘-Journalist mich beispielsweise als ‚verrückt‘ bezeichnet sowie ‚dass sie schon mit anderen fertig geworden seien‘.“
Gleichzeitig kündigte Mayer nun seinerseits juristische Schritte an: Er beabsichtige, „einen gerichtlichen Schmerzensgeldanspruch gegen den Burda-Verlag aufgrund der schwerwiegenden Persönlichkeitsverletzung durch die Berichterstattung zu erheben“.
Mit Blick auf die Vorwürfe gegen den zurückgetretenen Generalsekretär, einen Journalisten bedroht zu haben, sagte CSU-Chef Markus Söder am Mittwochvormittag: „Die dabei wohl gefallenen Worte sind in keinster Weise zu akzeptieren, sind völlig unangemessen und ein undiskutabler Stil.“ Eine Nachfolge für den Posten des Generalsekretärs stehe noch nicht fest, sagte Söder. Er wolle darüber aber noch am Mittwoch eine Schalte mit dem CSU-Präsidium vornehmen. Gleichzeitig bezeichnete Söder den Vorgang um Mayer als „ein Stück weit eine menschliche Tragödie, die dahinter steht“.
„Menschliche Tragödie“: Söder bedauert Rücktritt von Generalsekretär Mayer
Die Begründung von Stephan Mayer für seinen Rücktritt nach zehn Wochen im Amt als Generalsekretär waren gesundheitliche Beschwerden.
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Mayer hatte am Dienstagabend nach lediglich gut zwei Monaten im Amt seinen Rücktritt als Generalsekretär erklärt. Der 48-Jährige nannte dafür in einer schriftlichen Erklärung gesundheitliche Gründe. Zugleich räumte er allerdings eine „möglicherweise“ im Rückblick nicht angemessene Wortwahl einem Journalisten gegenüber ein.
RND/sic/dpa