Ex-Siemens-Chef Kaeser: Reines Männer-Essen in München nach Absage von Frauen
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Die Männerrunde in München.
© Quelle: Michael Bröcker/The Pioneer/dpa
München. Das umstrittene, ausschließlich mit Männern besetzte Managermittagessen während der Münchner Sicherheitskonferenz (MSC) hat sich nach deren Angaben auch durch die Absage von Frauen an der Veranstaltung ergeben. Das sei das Ergebnis einer Feedback-Sitzung des MSC Advisory Committees, am Sonntag, sagte Ex-Siemens-Chef Joe Kaeser dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Er ist der Vorsitzende des Ausschusses.
Demnach habe es für die 70 an der MSC teilnehmenden Unternehmen 25 Plätze für Manager und fünf für Referenten bei dem Essen gegeben. Von den 60 Männern und zehn Frauen, die sich zu dem Essen angemeldet hätten, seien alle zehn Frauen eingeladen worden, 15 Plätze seien an Männer gegeben worden.
Acht Frauen hätten aber abgesagt. Eine Frau habe zugesagt, sei aber nicht gekommen. Eine weitere Frau sei dabei gewesen, aber nicht auf dem Foto zu sehen, das die Männer-Runde zeige und am Wochenende für Aufregung gesorgt hatte.
Kaeser sagte, im nächsten Jahr solle die Einladungspraxis geändert werden. „Wir werden sehr gezielt Frauen aus dem Teilnehmerkreis der MSC selbst einladen und auf ein ausgewogeneres Verhältnis achten.
Scholz: Gleichberechtigung noch „eine ganz, ganz große Baustelle“
Das Foto der Chefs von Wirtschaftsunternehmen bei einem Mittagessen am Rande der Konferenz hatte im Internet für mächtig Aufsehen gesorgt. Darauf sind rund 30 Männer zu sehen, aber keine einzige Frau. Unter den Sprechern im Hauptprogramm der diesjährigen Konferenz lag die Frauenquote nach offiziellen Angaben bei 45 Prozent – in der Runde mit den Managern war das Verhältnis aber ein anderes.
Quasi passend dazu forderte Kanzler Scholz in einem Youtube-Interview mit einer Influencerin mehr Gleichberechtigung von Frauen und Männern: Da sei noch viel zu tun, dies sei noch „eine ganz, ganz große Baustelle“.
mit Material der dpa