Militärexperten: Russland versucht offenbar, belarussische Rüstungsreserven auszubeuten
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15. Mai 2022, Ukraine, Charkiw: Ein ukrainischer Soldat geht an einem zerstörten russischen APC-Panzer in der Nähe von Kutusiwka, nördlich von Charkiw im Osten der Ukraine, vorbei. Die russische Armee versucht im Krieg in der Ukraine offenbar, auf belarussische Rüstungsreserven zurückzugreifen.
© Quelle: Mstyslav Chernov/AP/dpa
Die russische Armee versucht im Krieg in der Ukraine offenbar, auf belarussische Rüstungsreserven zurückzugreifen. Das berichten am Dienstagabend Militärexperten des renommierten „Institute for the Study of War“ (ISW). Zuvor hatte der ukrainische Generalstab auf Facebook erklärt, dass belarussische Streitkräfte Schützenpanzer aus Lagerstätten in Belarus nach Russland verlegten. So wolle man die zum Teil schweren Verluste im Kampf gegen die ukrainische Verteidigung ausgleichen, heißt es dem Bericht des ISW zufolge.
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Die Militärexperten bestätigten damit nach eigenen Angaben frühere Berichte, die belegen sollten, dass die russischen Streitkräfte ihre eigenen Reserven weitgehend erschöpft hätten. Der Kreml über weiterhin Einfluss auf Belarus aus, um belarussische Ausrüstung einzusetzen. Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko gilt als enger Vertrauter Wladimir Putins.
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© Quelle: Reuters
Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine am 24. Februar, der teilweise auch von belarussischem Gebiet aus erfolgte, sind die Beziehungen zwischen Minsk und Kiew gespannt. Die USA und die EU haben wegen des Kriegs auch Sanktionen gegen Belarus verhängt. Lukaschenko hat bislang aber stets dementiert, sich an der russischen Invasion mit eigenen Truppen beteiligen zu wollen.
Seit Längerem häufen sich Berichte, die nahelegen, dass Russlands Militärkapazitäten erschöpft seien. Britischer Regierungsexperten beobachteten zuletzt, wie Moskau auf veraltete T-62-Panzer aus Lagerbeständen zurückgreifen musste. US-Informationen zufolge habe Russland außerdem stark mit den verhängten Wirtschaftssanktionen des Westens zu kämpfen. Die Armee des Kremls soll bereits Computerchips aus Haushaltsgeräten für ihre militärische Ausrüstung nutzen.
Russland musste mit seiner Invasion in der Ukraine auch massive personelle Verluste einstecken. Fachleute schätzen, dass etwa 15.000 russische Soldaten bei den Kämpfen getötet und 25.000 weitere verwundet wurden oder anderweitig nicht mehr kampfbereit sind.
RND/dpa/hyd
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