G5-Sahel

Mali zieht sich aus Militärbündnis zurück

Malische Soldaten als Teil der G5-Sahel Allianz sitzen in einem Pick-up-Truck während einer gemeinsamen Patrouille mit französischen Soldaten der Barkhane-Truppe. Sie sind mit Kalaschnikow-Sturmgewehren bewaffnet.

Malische Soldaten als Teil der G5-Sahel Allianz sitzen in einem Pick-up-Truck während einer gemeinsamen Patrouille mit französischen Soldaten der Barkhane-Truppe. Sie sind mit Kalaschnikow-Sturmgewehren bewaffnet.

Frankfurt a.M., Bamako. Die malische Militärregierung bricht mit immer mehr vormals verbündeten Staaten. Inmitten zunehmender Spannungen mit westlichen Ländern und der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich wird Mali sich nun auch aus dem regionalen Militärbündnis G5-Sahel zurückziehen, wie die Regierung am Sonntagabend mitteilte. Das Bündnis, dem nun noch der Tschad, Burkina Faso, Mauretanien und Niger angehören, wurde zu Bekämpfung des grenzüberschreitenden Terrorismus im Sahel gegründet.

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In einer über Twitter verbreiteten Erklärung begründete die Regierung den Rückzug mit der Verweigerung des Bündnisses, der malischen Regierung den Vorsitz zu übertragen. Demnach hat ein ursprünglich für Februar in Bamako dafür angesetztes Treffen immer noch nicht stattgefunden. Mali ziehe sich deshalb aus allen Organen des Bündnisses zurück, hieß es in der Erklärung. Für die Konflikte um den Vorsitz machte die malische Regierung die „Manöver“ eines Staates außerhalb des Bündnisses verantwortlich, ohne jedoch ein Land zu nennen.

Wegen zwei aufeinanderfolgender Putsche und der mutmaßlichen Präsenz von russischen Söldnern steht die vom Militär dominierte Übergangsregierung des westafrikanischen Landes zunehmend in der Kritik. Vor allem mit der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich, aber auch mit der westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas, hat sich Putschistenführer Assimi Goïta überworfen. Im Februar verkündete Frankreich den Abzug der Antiterrormission Barkhane.

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Mali zählt zu den ärmsten Ländern der Welt und wird seit Jahren von Konflikten erschüttert. Vor allem im Norden des Landes sind islamistische Gruppen aktiv, die immer wieder Anschläge auf Soldaten, staatliche Einrichtungen und die Zivilbevölkerung verüben. Die Bundeswehr beteiligt sich mit etwa 1.100 Soldaten an zwei internationalen Militärmissionen in Mali. Bis Ende Mai muss der Bundestag über eine Verlängerung der dafür notwendigen Einsatzmandate entscheiden.

RND/epd

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