Russland stellt Bedingungen für Getreide-Deal – und warnt vor Scheitern des Abkommens
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Ein Angestellter des rumänischen Getreideumschlagunternehmens Comvex geht im Schwarzmeerhafen, während Getreide auf ein Schiff verladen wird. (Symbolbild)
© Quelle: Vadim Ghirda/AP/dpa
Moskau. Das russische Außenministerium hat vor einem Scheitern des Getreideabkommens gewarnt. Der Export von Getreide aus Russland und der Ukraine müsse gleichzeitig beginnen, forderte der stellvertretende russische Außenminister Andrej Rudenko am Mittwoch der Agentur Interfax zufolge. Daher müssten die Hindernisse zum Export russischen Getreides schnell beseitigt werden.
Am Mittwoch sollte in Istanbul ein Zentrum zur Koordination der Getreideexporte eröffnet werden. Es ist Teil des unter Vermittlung der Vereinten Nationen und der Türkei geschlossenen Abkommens, mit der die Blockade ukrainischer Häfen aufgehoben werden soll. Russland hatte in der Vereinbarung etwa zugesichert, Schiffe über einen Seekorridor fahren zu lassen und diese sowie beteiligte Häfen nicht anzugreifen.
Ukraine-Präsident Selenskyj: Raketen auf Odessa sind „russische Barbarei“
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Raketenangriffe auf den Hafen von Odessa als einen Akt „offensichtlicher russischer Barbarei“ verurteilt.
© Quelle: dpa
Russland beschoss Hafen von Odessa
Dennoch nahmen russische Streitkräfte in der vergangenen Woche den Hafen der ukrainischen Stadt Odessa ins Visier. Moskau teilte nach dem Raketenbeschuss mit, dass angeblich ein ukrainisches Kriegsschiff sowie von den USA gelieferte Waffen Ziel der Attacke waren. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte die Raketenschläge als einen Akt „offensichtlicher russischer Barbarei“ verurteilt.
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„Wir hoffen stets auf das Beste und rechnen darauf, dass unsere Partner die beiden Komponenten des Getreide-Deals verwirklichen, der die Ausfuhr von Getreide aus der Ukraine und die Beendigung der Begrenzungen für den russischen Getreideexport insgesamt betrifft“, sagte Rudenko. Russland hat in der Vergangenheit eine Beendigung der Blockade der ukrainischen Schwarzmeerhäfen explizit von einer Lockerung der westlichen Sanktionen gegen sich abhängig gemacht.
Zwar richten sich die Sanktionen nicht gegen den Export von Lebensmitteln und Dünger aus Russland, doch haben sie inzwischen eine solche Strahlkraft entwickelt, dass sie auch deren Ausfuhr behindern. So klagt Moskau darüber, dass russische Schiffe, die Getreide transportieren, nicht mehr in europäischen Häfen anlegen oder versichert werden können. Auch bei der Finanzierung solcher Transporte gebe es Probleme durch die Beschränkungen im Finanzsektor.
RND/sic/dpa