Es geht auch um viel Geld

Honduras nimmt offiziell Beziehungen zu China auf – und bricht Verbindung zu Taiwan ab

Auf diesem Bild aus einem Video des chinesischen Fernsehsenders CCTV geben sich Eduardo Enrique Reina Garcia (links), Außenminister von Honduras, und Qin Gang, Außenminister von China, nach einer Unterzeichnungszeremonie in Peking die Hand.

Auf diesem Bild aus einem Video des chinesischen Fernsehsenders CCTV geben sich Eduardo Enrique Reina Garcia (links), Außenminister von Honduras, und Qin Gang, Außenminister von China, nach einer Unterzeichnungszeremonie in Peking die Hand.

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Peking. Honduras hat nach dem Abbruch seiner Verbindungen zu Taiwan offiziell diplomatische Beziehungen mit China aufgenommen. Die Außenminister beider Staaten unterzeichneten dazu am Sonntag in Peking ein gemeinsames Kommuniqué.

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Honduras übernahm zudem die chinesische Position in der Taiwan-Frage. „Es gibt nur ein China“, das von der Regierung in Peking repräsentiert werde, versicherte das Außenministerium. Taiwan sei untrennbarer Bestandteil des chinesischen Territoriums. „Die honduranische Regierung hat Taiwan heute über den Abbruch der diplomatischen Beziehungen informiert und zugesagt, keine offiziellen Beziehungen oder Kontakte zu Taiwan zu unterhalten“, fügte das Ministerium hinzu.

Taiwan-Besuch von Forschungsministerin Stark-Watzinger verärgert China
21.03.2023, Taiwan, Taipeh: Bettina Stark-Watzinger (2.v.l, FDP), Bundesbildungsministerin, besucht einen Konfuziustempel in Taipeh. Foto: Jörg Ratzsch/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Die Bundesforschungsministerin hat ein Technologie-Kooperationsabkommen mit Taiwans Wissenschaftsminister Wu Tsung-tsong unterzeichnet.

China beansprucht Taiwan als Teil seines Territoriums, den es notfalls mit Gewalt unter seine Kontrolle bringen werde. Die Volksrepublik wertet jede diplomatische Anerkennung Taiwans als Einmischung in ihre inneren Angelegenheiten und Verstoß gegen das sogenannte Ein-China-Prinzip. Peking setzt Staaten weltweit unter Druck, ihre offiziellen Beziehungen zu Taiwan abzubrechen. Dabei nutzt es auch Investitionen und Handelsanreize.

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Taiwan bedauerte den Schritt. Außenminister Joseph Wu sagte, China habe die honduranische Präsidentin Xiomara Castro geködert, die „Hirngespinsten“ über die Volksrepublik anhänge. Honduras habe Taiwan um milliardenschwere Hilfe gebeten und dessen Vorschläge mit denen Chinas verglichen, sagte Wu. Noch vor etwa zwei Wochen habe die honduranische Regierung Taiwan um 2,45 Milliarden Dollar (rund 2,3 Milliarden Euro) für den Bau eines Krankenhauses und eines Staudamms sowie den Erlass von Schulden gebeten.

Honduras ist der neunte Staat, der seit dem Amtsantritt der taiwanischen Präsidentin Tsai Ing-wen 2016 seine Beziehungen zu dem Land abbricht. Taiwan unterhält allerdings stabile informelle Beziehungen zu mehr als 100 Staaten, darunter die USA.

RND/AP

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