„Deutschlandticket" im Vergleich

In diesen EU-Staaten ist der öffentliche Nahverkehr gratis oder vergünstigt

Seit Ausbruch der Corona-Pandemie nutzen weniger Menschen Bahnen und Busse. Doch von April bis Juni war im Nah- und Fernverkehr wieder ein Anstieg zu beaobachten.

Eine Berliner S-Bahn fährt an einer Haltestelle ein.

Es ist endgültig beschlossene Sache – das 49-Euro-Ticket kommt. Auf der Ministerpräsidentenkonferenz haben Bund und Länder sich nun geeinigt wie es finanziert werden soll. Wer das neue „Deutschlandticket“ jeden Monat nutzt, kommt im Jahr auf 588 Euro. Im Vergleich zu einigen EU-Ländern steht Deutschland damit günstig da. In anderen Staaten ist der öffentliche Nahverkehr wiederum komplett gratis.

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Spanierinnen und Spanier können bis Ende 2022 umsonst fahren – zumindest teilweise

Seit dem ersten September sind weite Teile des öffentlichen Verkehrs in Spanien kostenlos. Das gilt für alle Transportmittel des Verkehrsnetzwerks „Renfe“. Die Aktion gilt bis Ende diesen Jahres. Schon davor halbierte die Regierung alle Ticketpreise für öffentliche Transportmittel. Sie reagiert damit auf die steigenden Energie- und Spritpreise. Einen Haken hat die Maßnahme jedoch: Sie gilt nur für Mehrfachtickets (mindesten Zehnerkarten) und Fernreisen sind grundsätzlich von dem 100-Prozent-Rabatt ausgeschlossen.

Österreich setzt auf Jahresticket

Deutlich tiefer müssen Österreicherinnen und Österreicher in die Tasche greifen. Das sogenannte Klimaticket kostet 1095 Euro und gilt für ein Jahr. Jugendliche, Seniorinnen und Senioren, müssen 821 Euro zahlen. Für Familien gibt es ein Angebot für 1205 Euro. Die Fahrkarte gilt für alle Busse und Bahnen des öffentlichen Nahverkehrs. Dabei gibt es jedoch zahlreiche regionale Ausnahmen. Ebenfalls ausgenommen sind alle touristischen Angebote. Das Ticket wurde bereits im vergangenen Jahr im Oktober eingeführt und soll, wie der Name schon nahelegt, dem Klimaschutz dienen.

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Bund und Länder einig: Das 49-Euro-Ticket kommt
Zwei Regionalbahnen treffen sich im Bahnhof.

Nach langem Streit haben sich Bund und Länder auf eine Finanzierung des Nahverkehrs verständigt.

Luxemburg wirbt mit radikaler Maßnahme für den öffentlichen Nahverkehr

In Luxemburg ist der gesamte öffentliche Nahverkehr kostenlos. Das gilt auch für Personen, die keinen luxemburgischen Pass besitzen. Das betrifft aktuell fast 50 Prozent der Einwohner und Einwohnerinnen des Herzogtums. Die Regierung entschied sich bereits im Februar 2020 für den radikalen Schritt. Ausgenommen sind Fahrten in der ersten Klasse und Zeitkarten. Das 645.000-Einwohner-Land wirbt auf der staatseigenen Website offensiv dafür, das Auto stehen zu lassen und stattdessen Busse, Bahnen und Züge zu nutzen.

Estland ist EU-Vorreiter

Estland wagte die fundamentale Umstellung schon früher. Dort ist der öffentliche Nahverkehr seit 2018 in fast allen Landkreisen gratis. Bereits 2013 entschied sich die Hauptstadt Tallinn, Bürgerinnen und Bürger umsonst mit Bussen und Bahnen fahren zu lassen. Die Stadt reagierte damit auf die Finanzkrise, in Folge derer sich viele Menschen keine Tickets mehr leisten konnten. Der Gratisverkehr sorgte teilweise für Unmut, weil die damit verbundenen Ausgaben über zusätzliche Steuereinnahmen finanziert wurden. Außerdem beschweren sich Menschen darüber, dass es zu wenige Verbindungen gebe.

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Malta weitete Gratisverkehr dieses Jahr aus

Seit dem ersten Oktober 2022 sind Busse auf Malta kostenlos. Sie sind das Hauptverkehrsmittel auf der Insel. Touristinnen und Touristen müssen weiterhin zahlen, wie die Times of Malta berichtete. Schon vorher waren die Busse für 14- bis 20-Jährige, sowie für Senioren und Studierende gratis. Wer die Busse benutzt, muss trotzdem einen Fahrausweis vorweisen. Die Registrierungen für solche Ausweise stieg im Oktober bereits von 4000 auf 6700 an.

RND/miwu

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