Indien wirft BBC Steuerhinterziehung vor
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Nach mehrtägigen Durchsuchungen in BBC-Büros in Neu Delhi und Mumbai hat das indische Finanzministerium der britischen Rundfunkanstalt Steuerhinterziehung vorgeworfen.
© Quelle: Kabir Jhangiani/ZUMA Press Wire/
Nach mehrtägigen Durchsuchungen in BBC-Büros in Neu Delhi und Mumbai hat das indische Finanzministerium der britischen Rundfunkanstalt Steuerhinterziehung vorgeworfen. Der Sender habe Einkommen und Gewinne aus seiner Arbeit in Indien nicht vollständig deklariert, teilte das Ministerium am Freitag mit. Die BBC äußerte sich zunächst nicht dazu.
Kritiker der indischen Regierung von Premierminister Narendra Modi verweisen darauf, dass der Zeitpunkt der Durchsuchungen nach der Veröffentlichung einer Modi-kritischen BBC-Dokumentation im Januar erfolgte. Sie wurde in Großbritannien ausgestrahlt. Die Regierung verwendete Sonderbefugnisse unter IT-Gesetzen, um zu verhindern, dass die Dokumentation in Indien ausgestrahlt wird.
Keine Angabe über Grund der Durchsuchung
Der Chef der oppositionellen Kongresspartei, Mallikarjun Kharge, sagte, die Regierung greife die Pressefreiheit an. Ein Berater des indischen Informationsministeriums, Kanchan Gupta, bestritt in einem Interview des Fernsehsenders Mirror Now, dass es eine Verbindung zwischen der Dokumentation und den Durchsuchungen gebe. Auch für eine Medienorganisation seien die Steuergesetze von Bedeutung, sagte er.
Die Nachrichtenagentur Press Trust of India berichtete unter Berufung auf nicht genannte Behördenvertreter, dass die Ermittler Finanzdaten von bestimmten BBC-Beschäftigten eingesammelt hätten. Es seien auch Kopien von elektronischen und auf Papier festgehaltenen Daten der BBC gemacht worden. Bei den Ermittlungen gehe es unter anderem um Aspekte im Zusammenhang mit der internationalen Besteuerung. Die Behörde äußerte sich bis zum Donnerstag nicht zum Grund der Durchsuchungen.
RND/AP