Rettungseinsätze und Blockaden

Innensenatorin Spranger: Es gibt kein politisches „Feindbild Klimaaktivist“

Iris Spranger (SPD), Berliner Senatorin für Inneres, Sport und Digitalisierung.

Iris Spranger (SPD), Berliner Senatorin für Inneres, Sport und Digitalisierung.

Berlin. Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) hat den Vorwurf zurückgewiesen, dass von politischer Seite eine Art „Feindbild Klimaaktivist“ aufgebaut werde. Die Senatsinnenverwaltung hatte die Feuerwehr im Sommer aufgefordert, Verzögerungen von Rettungseinsätzen durch Straßenblockaden von Klimaschützern statistisch zu erfassen. Diese Anweisung wurde kritisiert, in einem Zeitungsbericht wurde eine Einsatzkraft zitiert, die von einem „Feindbild“ sprach.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Spranger sagte der Deutschen Presse-Agentur auf Nachfrage: „Ich bin Innensenatorin und damit eine der Verantwortlichen für die Sicherheit in Berlin. Es wäre doch fraglich oder vielmehr fatal, wenn ich keinen Überblick über die Sicherheitslage hätte.“ Mit Blick auf die erfassten Zahlen betonte sie am Freitag: „Genau deshalb benötige ich ja eben eine objektive, belastbare Informationsgrundlage, auf deren Basis ich mich mit aller Kraft für die Sicherheit der Menschen in Berlin einsetze. Ich muss wissen und nicht nur vermuten oder meinen.“

Habeck warnt vor Vergleich der „Letzten Generation“ mit Terrorgruppe
07.11.2022, Bayern, München: Polizeibeamte stehen neben Klimaaktivisten, die sich am Karlsplatz in der Innenstadt auf die Fahrbahn geklebt und somit die Straße blockiert haben. Foto: Sven Hoppe/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Seit Monaten blockiert die Gruppe „Letzte Generation“ deutschlandweit immer wieder Straßen und Autobahnen.

Senat und Feuerwehr hatten vor einigen Tagen mitgeteilt, dass Einsätze der Feuerwehr seit dem Sommer in 17 Fällen durch Straßenblockaden von Klimaschutz-Demonstranten behindert worden seien. Fast immer ging es um ein verspätetes Eintreffen von Krankenwagen, zum Teil auch bei dringenden Nottransporten.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Die Klimaschutz-Gruppe „Letzte Generation“ war im Zusammenhang mit dem Tod einer Radfahrerin scharf kritisiert worden. Die Frau war am 31. Oktober von einem Betonmischer überrollt worden und später gestorben. Ein Spezialfahrzeug der Feuerwehr, das die eingeklemmte Frau befreien sollte, steckte in einem Stau nach einem Klima-Protest.

Laut Feuerwehr verloren die Rettungskräfte sieben bis neun Minuten. Allerdings hätte auch das Anheben des Betonmischers Zeit gekostet und die Situation des Opfers verschlechtert. Daher wollten die Feuerwehrleute und die Notärztin nicht länger warten und das Opfer unabhängig vom Stau schnell befreien. Der Lkw wurde vom Bein der Frau herunter gefahren. Im Bericht der Feuerwehr hieß es auch, das frühere Eintreffen des Wagens hätte weitere Handlungsmöglichkeiten geboten.

RND/dpa

Mehr aus Politik

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige
Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken