Iran gibt US-Sanktionen Mitschuld an Coronavirus-Ausbreitung
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Auf diesem Foto, das von der offiziellen Website des Büros des obersten iranischen Führers veröffentlicht wurde, posiert Ajatollah Ali Chamenei für ein Porträt, bevor er seine Botschaft für das iranische Neujahrsfest in Teheran überbringt.
© Quelle: Uncredited/Office of the Iranian
Teheran. Der Iran hat den USA wegen ihrer Sanktionen eine Mitschuld an der Ausbreitung des Coronavirus in der Islamischen Republik gegeben. Wegen der US-Sanktionen könne der Iran dringend benötigte Medikamente und medizinische Ausrüstung nicht importieren, klagte die Vertretung des Irans bei den Vereinten Nationen. Der oberste geistliche Führer, Ajatollah Ali Chamenei, kündigte an, die Wirtschaft des Irans aufzubauen.
Im Iran sind nach offiziellen Angaben 1284 Menschen an Sars-CoV-2 gestorben und 18.407 Infektionsfälle bestätigt. Die USA haben den Staat wegen dessen Atomprogramm mit Sanktionen belegt, die die Wirtschaft stark ausbremsen.
“USA helfen bei Verbreitung des Virus im Ausland”
Die iranische UN-Vertretung klagte, wegen der Sanktionen könne der Iran kaum die zur Bekämpfung der Pandemie erforderlichen Dinge importieren. "Während die USA versuchen, das Virus im Inland zu bremsen, helfen sie bei der Verbreitung des Virus im Ausland", schrieb sie.
Kritiker werfen der iranischen Regierung hingegen vor, langsam und nicht angemessen reagiert zu haben. Behördenmitarbeiter hatten zunächst mehrere Wochen versucht, Geistliche zu überzeugen, religiöse Stätten zu schließen, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Diese Woche wurde deren Schließung offiziell veranlasst.
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Durchhalteparolen zum Neujahrsfest
Chamenei versprach anlässlich des persischen Neujahrsfests bessere Zeiten. Er nannte das neue Jahr "das Jahr der Sprünge in der Produktion". Iran sei mit seinen 80 Millionen Einwohnern in einer Position, die heimische Produktion und seine Exporte zu erhöhen.
Auch Präsident Hassan Ruhani versprach in seiner Neujahrsbotschaft eine bessere Wirtschaft. Das Coronavirus bezeichnete er als einen "ungebetenen destruktiven Gast". Gesundheit werde ein Schwerpunkt der Arbeit seiner Regierung im neuen Jahr sein, sagte Ruhani.
Das persische Neujahrs- und Frühlingsfest Nowrus markiert die Tag-und-Nacht-Gleiche und fällt auf den 20. und 21. März. Es wird über den Iran hinaus gefeiert, kurdisch heißt es Newroz und türkisch Nevruz.
RND/AP