Iran räumt Urananreicherung auf 84 Prozent ein
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Dieses von der iranischen Atomorganisation (AEOI) veröffentlichte Bild zeigt Zentrifugen in der Urananreicherungsanlage Natans (Archivbild).
© Quelle: --/Atomic Energy Organization of
Dubai. Der Iran hat am Donnerstag eine Anreicherung von Uran auf 84 Prozent eingeräumt. Die Bestätigung kam von Nur News, einer Website, die mit dem Obersten Nationalen Sicherheitsrat des Irans verbunden ist, der wiederum vom geistlichen Führer Ajatollah Ali Chamenei geleitet wird. In den vergangenen Tagen hatten sich Vertreter des Irans nicht konkret zu entsprechenden Anschuldigungen geäußert, die Inspektoren der Internationalen Atomenergiebehörde zugeschrieben wurden.
Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete am Sonntag, dass IAEA-Inspektoren Uranpartikel mit einer Anreicherung von bis zu 84 Prozent entdeckt hätten. Die IAEA, eine Behörde der Vereinten Nationen mit Sitz in Wien, dementierte den Bericht nicht, sondern erklärte lediglich, man erörtere die Ergebnisse der jüngsten Aktivitäten mit dem Iran.
Nur News forderte die IAEA am Donnerstag auf, die friedliche Natur des iranischen Atomprogramms anzuerkennen. Die Website vermutete einen Zusammenhang zwischen der Entdeckung der Partikel und einer geplanten Sitzung des IAEA-Gouverneursrats am 6. März in Wien. Möglicherweise solle Stimmung gegen Teheran gemacht werden. Die IAEA äußerte sich nicht zu dem Bericht von Nur News.
Mit der Bestätigung einer Anreicherung von 84 Prozent wächst der Druck auf den Westen, sich mit dem iranischen Atomprogramm erneut zu befassen. Das Programm wurde durch das internationale Atomabkommen von 2015 eingedämmt, allerdings stiegen die USA 2018 aus der Vereinbarung aus. Waffenfähiges Uran wird auf bis zu 90 Prozent angereichert. Der Generaldirektor der IAEA hat zwar gewarnt, dass der Iran über ausreichend Uran verfüge, um mehrere Atomsprengsätze herzustellen. Es würde allerdings wahrscheinlich noch Monate dauern, eine solche Waffe zu bauen und sie möglicherweise zu verkleinern, um sie in eine Rakete einzubauen.
RND/AP