Kanada entschuldigt sich bei LGBT-Community

Der kanadische Premierminister Justin Trudeau entschuldigt sich bei der LGBT-Community für die Maßnahmen der Regierung während des Kalten Krieg.

Der kanadische Premierminister Justin Trudeau entschuldigt sich bei der LGBT-Community für die Maßnahmen der Regierung während des Kalten Krieg.

Ottawa. Im kanadischen Unterhaus hat sich Premierminister Justin Trudeau bei den Lesben, Schwulen, Bi- und Transsexuellen (LGBT) des Landes für Jahrzehnte der Diskriminierung durch den Staat entschuldigt. „Im Namen der Regierung, des Parlaments und des kanadischen Volkes: Wir haben Fehler gemacht. Es tut uns leid. Wie werden niemals zulassen, dass so etwas noch einmal passiert“, sagte Trudeau in seiner Rede am Dienstag (Ortszeit). „Ihr seid Fachkräfte. Ihr seid Patrioten. Und vor allem seid ihr unschuldig. Für all Euer Leid verdient ihr Gerechtigkeit und Frieden.“ Als Entschädigung zahlt Kanada den Betroffenen nun insgesamt 145 Millionen kanadische Dollar (96 Millionen Euro).

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Der Premierminister wandte an die kanadischen Beamten, Soldaten und Mitarbeiter der Bundespolizei, die zwischen den 1950er und 1990er Jahren wegen ihrer sexuellen Orientierung diskriminiert, kriminalisiert und teilweise aus dem Staatsdienst entlassen worden waren. Damals legte die Polizei Namenslisten von Homosexuellen an und untersuchte mithilfe von Pupillentest die sexuellen Neigungen der Verdächtigen.

1967 brachte der Vater des heutigen Premierministers Pierre Trudeau ein Gesetz auf den Weg, das die Homosexualität entkriminalisierte und die Verhütung legalisierte. „In den Schlafzimmern der Nation ist kein Platz für den Staat“, kommentierte der damalige Justizminister und spätere Premier die Rechtssituation der Homosexuellen in Kanada.

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Auch sein Sohn setzt sich seit Beginn seiner Amtszeit für die Rechte der LGBT ein. 2017 nahm er als erster Premier an der Gay Pride-Parade in Toronto teil.

Von RND/dpa

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