DFB-Chef versetzt Bundestagssportpolitiker
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DFB-Präsident Bernd Neuendorf (r.) und Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) bei der Fußball-WM in Katar vor dem Spiel Deutschland gegen Japan.
© Quelle: Tom Weller/dpa
Berlin. Nach dem Scheitern des deutschen Männer-Fußballnationalteams bei der Weltmeisterschaft in Katar 2022 hatten auch die Sportpolitiker des Bundestags jede Menge Fragen an Bernd Neuendorf, den Präsidenten des Deutschen Fußball-Bunds (DFB). Doch vor März findet der DFB-Chef keine Zeit für den Sportausschuss des Parlaments.
Abgeordnete sind stinksauer, von einem „Affront gegenüber dem gesamten Ausschuss“ spricht CDU-Obmann Fritz Güntzler gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „Ich verstehe nicht, dass der DFB-Präsident nicht dem erneuten Wunsch aller Fraktionen entspricht und zeitnah nach der Fußball-WM in den Sportausschuss kommt“, sagt Güntzler. „Nach dieser verkorksten WM gibt es viel zu bereden. Da erwarte ich schon mehr Offenheit und Transparenz beim DFB. So war der neue DFB-Präsident doch auch angetreten. Darum sollte er seine Ablehnung noch einmal dringend überdenken.“
Schreiben an den „lieben Bernd“
Mit einem Schreiben an den „lieben Bernd“ drängte der Ausschussvorsitzende Frank Ullrich (SPD) den DFB-Chef Mitte Dezember zu einem Besuch Anfang des neuen Jahres und schlug drei Termine im Januar und Februar vor. Es sei der „dringende Wunsch aller Fraktionen, eine Rückschau auf die WM zu einem früheren Zeitpunkt zu ermöglichen“, heißt es in dem Schreiben, das dem RND vorliegt.
Kurz vor Weihnachten antwortete dann der für politische Beziehungen zuständige DFB-Vertreter, dass Neuendorfs Kalender keinen Besuch vor dem 1. März zulasse. „Wir sind auch nicht der Auffassung, dass dieser Termin zu spät ist“, heißt es in der Antwort. „In unserem Hause findet eine intensive Aufarbeitung der WM in Katar statt – auch mit Blick auf die Euro 2024 in Deutschland. Um dem Ausschuss detailliert berichten zu können, ist ein gewisser Vorlauf notwendig.“
CDU-Obmann Güntzler will das nicht gelten lassen. „Die Begründung scheint mir doch sehr konstruiert“, sagt er dem RND. „Erste Analysen und Entscheidungen sind beim DFB ja bereits durchgeführt und getroffen worden. Da bedarf es nicht mehr zeitlichen Vorlauf.“