Koalitionen im Vergleich: So schnell war die Ampel bei der Regierungsbildung
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Wichtiger Zwischenschritt vor der Ministervereidigung: Christian Lindner (FDP, links) und Robert Habeck (Grüne, rechts) unterzeichnen den Koalitionsvertrag.
© Quelle: imago images/photothek
Die Hängepartie 2017 dürfte vielen Deutschen noch im Gedächtnis haften geblieben sein: Nachdem die FDP die Verhandlungen zu einem Jamaika-Bündnis mit Grünen und Union platzen ließ, zog sich die Regierungsbildung für die Neuauflage der Großen Koalition bis ins Frühjahr.
172 Tage, also fast ein halbes Jahr – genauer gesagt fünf Monate, zwei Wochen und fünf Tage dauerte es, bis Angela Merkel als alte und neue Bundeskanzlerin vereidigt wurde. So lange hatte noch keine Regierung nach der Wiedervereinigung gebraucht, um sich zusammenzufinden.
Ampelbündnis brauchte 73 Tage
So war dann auch zu Beginn der Ampelverhandlungen die Sorge groß, dass sich erneut eine Hängepartie bei der Regierungsbildung ergeben könnte. Allerdings waren die Dreierkoalitionäre schneller als von vielen erwartet. Zwar brauchten SPD, Grüne und FDP mit 73 Tagen mehr als doppelt so lang wie beispielsweise Rot-Grün 1998 und 2002. Allerdings ging es dann doch schneller als noch 2013 bei der ersten Neuauflage der GroKo nach der Abwahl von Schwarz-Gelb 2013.
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© Quelle: Statista
Am schnellsten bildeten sich Regierungen in der Bundesrepublik seit der Wiedervereinigung in Zweierbündnissen – wenn sie denn nicht eine Große Koalition aus SPD und Union waren.
Dass die Regierungen aus Union und FDP 1994 und 2009 sowie SPD und Grünen rund um die Jahrtausendwende nur knapp einen Monat brauchten, bis Kanzler und Minister vereidigt waren, zeigt auch, wie entscheidend sich überschneidende Inhalte bei den Verhandlungen sind.
RND/sag