China baut mit Blick auf Konflikt mit den USA zwei neue Kohlekraftwerke pro Woche
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Ein Kohlekraftwerk in der chinesischen Provinz Qinghai.
© Quelle: epa Zuo Xiaoming/EPA/dpa
Hannover. China plant als Vorbereitung auf mögliche militärische Konflikte mit den USA den Bau von zwei neuen Kohlekraftwerken pro Woche. Es gehe um Netzwerkstabilisierung für den Fall einer Blockade der Seewege für Öl und Gas, berichtet das RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) unter Berufung auf das finnische Forschungszentrum für Energie und Luftreinhaltung (Centre for Research on Energy and Clean Air).
„Peking plant allein mehr neue Kohlekraftwerke als alle anderen Staaten der Erde zusammengenommen“, sagte Forschungsleiter Lauri Myllyvirta dem RND. „Schon im vergangenen Jahr hat China seine Kapazitäten zur Kohleverstromung in auffälliger Weise gesteigert.“
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Die aktuellen Planungen Chinas hat das Centre for Research on Energy and Clean Air in einer im Februar fertiggestellten Studie zusammengefasst.
Myllyvirta sagte jetzt dem RND, der geplanten starken Ausweitung von Kapazitäten müsse nicht notwendigerweise ein ebenso stark wachsender Kohlendioxidausstoß folgen. China wolle sich Energiereserven für den Fall künftiger internationaler Krisen und Kriege verschaffen. Peking fürchte eine Blockade der Straße von Malakka, durch die Öl und Flüssiggas per Schiff aus dem Mittleren Osten nach China transportiert wird.
Beim jüngsten Gipfel mit Präsident Wladimir Putin in Moskau hatte sich Chinas Staatschef Xi Jinping dem Vernehmen nach bei der über Landwege transportierten russischen Kohle eine Ausweitung der Liefermengen zusagen lassen.
Der deutsche Militärexperte Nico Lange, bis Ende 2021 Chef des Leitungsstabs im Bundesverteidigungsministerium, sagte dem RND: „Chinas neuer Kohledeal mit Putin sollte uns hellhörig machen. Staaten, die sich eine redundante Energieversorgung verschaffen, können sich im Kriegs- und Spannungsfall besser behaupten.“ Lange fügte hinzu: „Während in Europa derartige Erwägungen nur in der Theorie eine Rolle spielten, schafft China bereits Fakten.“