Raketenwerfer und 50 gepanzerte Fahrzeuge

Überraschende Ankündigung: Deutschland liefert weitere Waffen an die Ukraine

Ein Raketenwerfer Mars II der Bundeswehr.

Ein Raketenwerfer Mars II der Bundeswehr.

Berlin. Die Bundeswehr liefert weitere Waffen an die von Russland angegriffene Ukraine. Das kündigte Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) am Donnerstag überraschend bei der Bundeswehrtagung in Berlin an. Nach intensiver Prüfung werden demnach zwei zusätzliche Raketenartilleriesysteme Mars II inklusive zugehöriger Munition an die Ukraine gehen. Die Ausbildung der Besatzungen soll noch im September in Deutschland beginnen.

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Deutschland werde darüber hinaus 50 Allschutz-Transport-Fahrzeuge der Marke Dingo abgeben und so den ukrainischen Bedarf an geschützten Transportfahrzeugen materiell unterstützen, sagte Lambrecht. Auch hier soll die Ausbildung noch im September in Deutschland beginnen. Das Allschutz-Transportfahrzeug Dingo ist ein gepanzertes, luftverladbares und bewaffnetes Radfahrzeug für Patrouillen- und Spähfahrten.

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Die Ministerin betonte: „Diese Lieferungen werden die Bundeswehr nicht schwächen. Wir sind verlässliche Partner im Bündnis.“ Sie erklärte zugleich: „Der brutale russische Angriff auf die Ukraine ist eine Zäsur. Und wir stehen im mutigen Kampf der Ukrainer klar an ihrer Seite.“ Dabei mache es „Mut zu sehen, welche Erfolge die Ukraine gerade in den letzten Tagen, auch mithilfe deutscher Waffen, erzielen konnte“.

Noch am Montag hatte die SPD-Politikerin ihre schon häufiger gemachte Aussage wiederholt, wonach die Bundeswehr bei ihrer Fähigkeit, Waffen an die Ukraine abzugeben, „an Grenzen gestoßen“ sei. Nachdem die Ukraine in den letzten Tagen im Osten des Landes erhebliche Geländegewinne erzielt hatte, war der Druck, weitere Waffen an die Ukraine zu liefern, jedoch noch einmal enorm gewachsen. Dabei ging es konkret um Schützen- und Kampfpanzer wie den Marder und den Leopard 2.

Trotz Forderungen keine Panzerlieferungen

Entsprechende Forderungen wurden sowohl von der Vorsitzenden des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), als auch seitens der Grünen laut. Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba sagte: „Wir sehen keine Hindernisse dafür.“ Und er fuhr fort: „Das erhöht spürbar unsere Offensivmöglichkeiten, und das hilft uns bei der Befreiung neuer Gebiete.“

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Lambrecht hat diesen Forderungen nun teilweise nachgegeben – allerdings weiterhin, ohne Marder und Leopard 2 in Aussicht zu stellen. Es werde da keine Alleingänge geben, hatte sie am Montag gesagt – woraufhin die USA signalisierten, dass sie dagegen nichts einzuwenden hätten.

Der Generalinspekteur der Bundeswehr, Eberhard Zorn, hat sich zuletzt vorsichtig zu den Erfolgsaussichten der ukrainischen Gegenangriffe geäußert. Er sehe allenfalls „Gegenstöße, mit denen man Orte oder einzelne Frontabschnitte zurückgewinnen, aber nicht Russland auf breiter Front zurückdrängen kann“, sagte er dem Magazin „Focus“. Die ukrainische Armee agiere zwar „klug, bietet selten eine Breitseite und führt souverän und sehr beweglich die Operationen“. Aber ob die Ukrainer wirklich die Kraft für eine Gegenoffensive hätten, bezweifelte Zorn, der ranghöchste Soldat der Bundeswehr: „Sie bräuchten eine Überlegenheit von mindestens drei zu eins.“

Bei der Bundeswehrtagung äußerte er sich ähnlich.

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