Euro statt kroatische Kuna

Kroatien gehört jetzt zum Euro- und Schengenraum

Die Grenze zu Kroatien.

Die Grenze zu Kroatien.

Kroatien ist mit Beginn des neuen Jahres Mitglied des Euro- und des Schengenraums: Die ehemalige jugoslawische Teilrepublik führte in der Silvesternacht den Euro als Zahlungsmittel ein und baute Dutzende Grenzkontrollstellen ab. Die vier Millionen Kroatinnen und Kroaten können nun in den 27 Ländern des Schengenraums ohne Passkontrollen reisen. Um das zu feiern, besuchte am Sonntag die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen das Land.

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Während die Menschen das Jahr einläuteten, fuhr der kroatische Innenminister Davor Bozinovic zum Grenzübergang Bregana, um den letzten Reisenden, deren Pässe dort vor Mitternacht bei der Einreise nach Slowenien kontrolliert wurden, viel Glück zu wünschen. Slowenien ist seit 2007 Teil des Schengenraums und hatte die Aufgabe, seine Außengrenzen zu schützen. Nun übernimmt Kroatien diese Aufgabe und will Grenzkontrollen an seinen östlichen Grenzen zu den Nicht-EU-Nachbarn Bosnien-Herzegowina, Serbien und Montenegro vornehmen.

„Wir haben unsere Türen für ein Europa ohne Grenzen geöffnet“, sagte Bozinovic. „Das geht über die Abschaffung der Grenzkontrollen hinaus und ist die endgültige Bestätigung unserer europäischen Identität.“ Der Minister beobachtete mit seiner slowenischen Kollegin Sanja Ajanovic-Hovnik, wie die Schranken am Grenzübergang in Bregana zum letzten Mal angehoben wurden.

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Kurz nach Mitternacht gingen der kroatische Finanzminister und der Gouverneur der Zentralbank zu einem Geldautomaten in der Hauptstadt Zagreb, um Euro-Banknoten abzuheben und die alte kroatische Landeswährung, die Kuna, symbolisch zu verabschieden.

Von der Leyen traf am Grenzübergang Bregana den kroatischen Ministerpräsidenten Andrej Plenkovic und die slowenische Präsidentin Natasa Pirc Musar. „Es gibt keinen Ort in Europa, wo es heute mehr der Wahrheit entspricht, dass es die Jahreszeit neuer Anfänge und neuer Kapitel ist, als hier an der Grenze zwischen Kroatien und Slowenien“, sagte von der Leyen. „In der Tat ist das ein Tag für die Geschichtsbücher.“

Einreise nach Kroatien ohne Kontrollen: EU stimmt Schengen-Aufnahme zu
08.12.2022, Kroatien, Bregana: Passagiere warten am Grenzübergang Bregana auf den Grenzübertritt zwischen Kroatien und Slowenien. Das beliebte Urlaubsland Kroatien könnte an diesem Donnerstag endgültig grünes Licht für den Beitritt zum kontrollfreien Schengen-Raum bekommen. Foto: Uncredited/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Die Bilder von Passkontrollen an der Grenze zu Kroatien gehören bald der Vergangenheit an. Denn das Land darf dem Schengen-Raum beitreten.

Plenkovic kündigte an, dass Kroatien niemals Schranken an den Grenzen zu Bosnien-Herzegowina, Serbien und Montenegro errichten werde. Stattdessen werde Kroatien den Ländern helfen, ebenfalls in die EU aufgenommen zu werden. Pirc Musar sagte, für die Länder auf dem Westbalkan sei es notwendig, ihre Politik an der EU auszurichten. Auch sie äußerte Unterstützung für die Versuche der anderen Länder, Teil der EU zu werden.

Bosnien, Serbien und Montenegro sind bei ihren EU-Beitrittsbestrebungen unterschiedlich weit. Montenegro und Serbien haben vor Jahren offizielle Beitrittsgespräche eröffnet. Bosnien-Herzegowina gilt seit Dezember als Beitrittskandidat.

Kroatien ist bereits seit 2013 Mitglied der Europäischen Union. Um den Euro einführen zu können, musste das Land jedoch eine Reihe strenger wirtschaftlicher Bedingungen erfüllen, darunter einen stabilen Wechselkurs, eine kontrollierte Inflation und solide öffentliche Ausgaben. Nun müssen sich die Kroatinnen und Kroaten schnell auf die neue Währung einstellen: Die kroatische Kuna und der Euro werden nur zwei Wochen lang parallel für Barzahlungen verwendet. Immer wenn die Menschen dann einkaufen, erhalten sie nur Euro als Wechselgeld.

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RND/AP

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