"Muss alle Nationalitäten der Ukraine vertreten“

Lawrow stellt Forderungen, wie ukrainische Regierung zusammengesetzt sein muss

Der russische Außenminister Sergej Lawrow.

Der russische Außenminister Sergej Lawrow.

Moskau. Russland will der Ukraine die Zusammensetzung ihrer künftigen Regierung vorschreiben. „Das ukrainische Volk wählt seine Führung“, sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow in einem auszugsweise veröffentlichten Interview mit dem TV-Sender Al-Dschasira, aus dem am Mittwoch die Agentur Tass zitierte. „Aber sie muss alle Nationalitäten der Ukraine vertreten“, forderte Lawrow.

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Russland hat immer wieder beklagt, dass die prowestliche ukrainische Regierung russische Muttersprachler und Russen vor allem im Osten der Ukraine diskriminiere. Zudem war in Moskau bereits mehrfach - trotz fehlender Belege - von einem „Genozid“ an der russischsprachigen Bevölkerung die Rede.

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Lawrow warf der Ukraine vor, kein echtes Interesse an Verhandlungen mit Russland zu haben. „Wir sind bereit für eine zweite Verhandlungsrunde, aber die ukrainische Seite verzögert auf Geheiß der Amerikaner“, sagte Lawrow, ohne dafür Belege vorzulegen.

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„Der Westen weigerte sich, mit uns bei der Bildung einer neuen europäischen Sicherheitsarchitektur zusammenzuarbeiten“, sagte Lawrow. Zunächst gab es keine Bestätigung für Verhandlungen aus Kiew. Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba schrieb auf Facebook: „Wann die neuen Verhandlungen stattfinden, ist noch nicht bekannt.“

„Bereit für Gespräche“

Nach Kremlangaben ist die russische Seite für weitere Gespräche noch am Mittwochabend bereit. Moskau fordert unter anderem eine „Demilitarisierung“ der Ukraine sowie die Anerkennung der russischen Herrschaft über die annektierte ukrainische Schwarzmeerhalbinsel Krim. „Die Krim gehört zu Russland, das steht nicht zur Diskussion“, betonte Lawrow.

Mit Blick auf die weltweiten massiven Sanktionen gegen Russland betonte Lawrow Moskaus Platz in der globalen Gemeinschaft. „Russland hat viele Freunde, es ist unmöglich, es zu isolieren“, sagte er.

RND/dpa

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