Lukaschenko droht dem Westen: „Nehmen eure Hauptstädte ins Visier“
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24.06.22: Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko in St. Petersburg. Mehr als vier Monate nach Beginn des Kriegs in der Ukraine hat der belarussische Staatschef dem Westen gedroht.
© Quelle: IMAGO/ITAR-TASS
Minsk. Mehr als vier Monate nach Beginn des Kriegs in der Ukraine hat der belarussische Staatschef Alexander Lukaschenko dem Westen gedroht. Sollte es einen Angriff auf Belarus geben, werde sein Land sofort reagieren, sagte Lukaschenko der staatlichen Nachrichtenagentur Belta zufolge am Samstag in einer Rede zum bevorstehenden Unabhängigkeitstag des Landes.
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„Vor weniger als einem Monat habe ich den Einheiten der Streitkräfte den Befehl gegeben, die – wie man jetzt sagen kann – Entscheidungszentren in ihren Hauptstädten ins Visier zu nehmen“, sagte der 67-Jährige. Was genau er damit meinte, erläuterte er nicht.
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25.06.2022 Russlands Präsident Wladimir Putin empfängt den belarussischen Staatschef Alexander Lukaschenko in St. Petersburg.
© Quelle: IMAGO/SNA
Er fügte hinzu: „Fassen Sie uns nicht an – und wir werden Sie nicht anfassen.“ Ungeachtet der Tatsache, dass Russland selbst die Ukraine angegriffen hat, stellen sich Moskau und das verbündete Minsk immer wieder als Opfer vermeintlich feindlicher Politik des Westens und der Nato im Speziellen dar.
Lukaschenko meldet Angriffe aus Ukraine
Lukaschenko warf der Ukraine erst am Samstag vor, Raketen auf militärische Ziele in seinem Land abgefeuert zu haben. Alle seien aber von der belarussischen Luftabwehr abgefangen worden. Der Angriff habe sich demnach bereits vor einigen Tagen zugetragen. Lukaschenko sprach von einer Provokation und betonte, dass keine belarussischen Soldaten im Krieg in der Ukraine aktiv seien. Das ukrainische Militär äußerte sich zunächst nicht zu dem Vorwurf. Unabhängig konnten die Angaben Lukaschenkos nicht überprüft werden.
Seit Ende Februar schon gibt es die Befürchtung, dass Belarus offiziell an der Seite Russlands in den Krieg einsteigen könnte. Lukaschenko hat bereits eingeräumt, dass in den ersten Kriegswochen russische Raketen von belarussischem Staatsgebiet aus auf die Ukraine abgefeuert wurden.
Die Nato hatte bei ihrem zweitägigen Gipfel in Madrid eine deutliche Verstärkung der Ostflanke sowie den Start des Verfahrens zur Aufnahme von Finnland und Schweden beschlossen. Kremlchef Wladimir Putin kündigte daraufhin an, auf die mögliche Verlegung von Nato-Soldaten nach Finnland selbst mit Truppenverlegungen reagieren zu wollen.
RND/dpa/AP/hyd