Martin Schulz – das Ende eines langen Irrwegs

Mr. 100 Prozent: Martin Schulz wurde 2017 einstimmig zum Parteivorsitzenden der SPD gewählt – danach folgte der Absturz.

Mr. 100 Prozent: Martin Schulz wurde 2017 einstimmig zum Parteivorsitzenden der SPD gewählt – danach folgte der Absturz.

Berlin. Martin Schulz und die SPD – es war ein einziges, ein Jahr andauerndes Missverständnis. Weder vermochte Schulz den hysterischen Hype um seine Person („Schulzzug!“) zu Beginn seiner Kanzlerkandidatur realistisch einzuordnen. Noch war er in der Lage, aus dem desaströsen Bundestagswahlergebnis für die SPD die richtigen Konsequenzen zu ziehen.

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Statt demütig das Scheitern auf ganzer Linie einzuräumen, hat der Mann aus Würselen sein Blatt bis zur letzten Karte ausgereizt. Und darüber hinaus.

Schulz tappte in die Falle

Am Ende ist Schulz dann selbst Opfer eines noch größeren Machtspiels geworden. Indem er das wenig moralische Angebot annahm, und den Parteivorsitz gegen das Außenministerium tauschte, tappte er in die Falle. Schulz konnte niemandem erklären, warum es gut für das Land sein sollte, dass er statt Sigmar Gabriel ins Außenamt ziehen sollte. Es ging ihm in dieser Frage ausschließlich um sich selbst. Das war nun für jedermann sichtbar. Und zwar mit jedem Tag des Lavierens und Revidierens deutlicher.

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Andrea Nahles und Olaf Scholz, die neue Partei- und Fraktionschefin und der womöglich nächste Finanzminister und Vizekanzler, konnten einfach zusehen, wie seitdem die Züge aufeinander zurollten – und dann die Macht unter sich aufteilen.

Ein Zeichen der Erneuerung sieht anders aus

Es mag sein, dass damit – ganz im Sinne des Schulz-Vermächtnisses – die Basis von den Koalitionsverhandlungen überzeugt werden kann. Ein Zeichen der Erneuerung geht von derartigen Machtspielen sicherlich nicht aus. Zumal das neue Machtzentrum Nahles/Scholz mit einem gewichtigen Makel in die neue Zeit starten wird. Sie sind Produkte von Deals und Intrigen. Das passt so gar nicht zu einer Partei, die sich doch gerade noch als Volkspartei neu erfinden wollte.

Von Dirk Schmaler

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