Mordfall Lübcke: Weiterhin Ermittlungen gegen unbekannt
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/ADTQCAU7GNCSFJILOF25WHUZLI.jpeg)
Der Lübcke-Untersuchungsausschuss im hessischen Landtag (Archivbild)
© Quelle: Arne Dedert/dpa/POOL/dpa
Wiesbaden. Die Bundesanwaltschaft sucht im Mordfall Lübcke weiterhin nach möglichen Mittätern. Das im Juli 2019 aufgenommene Verfahren gegen unbekannt laufe weiterhin, sagte der Bundesanwalt Dieter Killmer am Freitag bei seiner Vernehmung im Lübcke-Untersuchungsausschuss im Wiesbadener Landtag.
Es gebe Anhaltspunkte für mindestens einen Mittäter. So hätten Zeugen von mutmaßlich zwei Fahrzeugen berichtet und Stephan Ernst habe damals seine nach dem Mord getätigten Chats gelöscht. „Konkrete Hinweise haben wir nicht, aber wir machen das Buch nicht zu“, so Killmer.
Die Spur der Tatwaffe, die ursprünglich aus der brasilianischen Armee stamme und zu Mitwissern führen könne, verliere sich nach wie vor in der Schweiz. Ernst habe angegeben, den Revolver im Rahmen eines Flohmarkts für 1100 Euro gekauft zu haben. Zudem habe er in einem Erdloch etliche weitere Schusswaffen gebunkert, darunter eine Maschinenpistole.
Finanzierung der Waffen bleibt unklar
Die Behörden hätten damals keine Hinweise auf diese illegale Waffenbeschaffung gehabt. Wie Ernst den Waffenkauf finanziert habe, sei unklar. Es gebe keine Anhaltspunkte, dass er von möglichen Unterstützern hierfür Geld bekommen habe.
Walter Lübcke, Regierungspräsident von Kassel, war im Juni 2019 erschossen worden. Das Oberlandesgericht Frankfurt verurteilte den Täter Stephan Ernst vor einem Jahr wegen Mordes zu lebenslanger Haft.
RND/dpa