Nach russischem Angriff: Vater zieht tote Zweijährige aus Trümmern
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Immer wieder sind auch Wohnhäuser Ziele der russischen Angriffe, wie hier ein Wohnhaus im Kuibyschewski-Bezirk von Donezk (2. Juni 2023).
© Quelle: IMAGO/ITAR-TASS
Nach dem Tod einer Zweijährigen bei einem russischen Angriff auf ein Wohnhaus außerhalb der ukrainischen Großstadt Dnipro hat die Regierung in Kiew die tragischen Umstände des Todesfalls beklagt. „Der Vater war im Dienst, und wie mir gesagt wurde, schaffte er selbst die Trümmer zur Seite und zog seine Frau und seine Tochter heraus“, sagte die Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk am Sonntag. „Stellen Sie sich nur das Ausmaß dieser Tragödie vor.“
Russische Rakete schlägt Samstagnacht ein
Die kleine Liza war getötet worden, als eine russische Rakete Samstagnacht in einem Hof neben ihrem Wohnhaus einschlug, wie Gouverneur Serhij Lyssak sagte. Die Mutter sei zu Hause gewesen und verletzt worden, der Vater sei von der Arbeit nach Hause geeilt, habe seine Tochter aber nicht mehr retten können. Lyssak sagte, dass zudem fünf weitere Kinder verletzt worden seien.
Die Mutter eines dieser Kinder saß am Sonntag zwischen Betontrümmern, verbogenem Metall, Spielsachen und Kleidung nahe ihrem beschädigten Wohnhaus. „Ich rannte nach Hause“, sagte Aljona Serednjak. „Mein Kind war allein zu Hause.“ Es sei ihr gelungen, das Kind aus dem Fenster nach draußen zu ziehen. Es liege jetzt auf der Intensivstation.
Kurz nach Bekanntwerden von Lizas Tod beklagte Präsident Wolodymyr Selenskyj, dass der russische Angriffskrieg bisher mindestens 500 ukrainische Kinder das Leben gekostet habe. Auch Selenskyjs Frau Olena verwies am Sonntag auf das Leid der Kinder in ihrem Land. Eltern würden normalerweise ihr Kind an der Hand halten, wenn es seine ersten Schritte mache oder zum ersten Mal in den Kindergarten gehe, sagte Selenska. „Das Schlimmste, was man sich vorstellen kann, ist, die Hand eines toten Kindes zu halten. Es sollte nicht so sein. Kinder müssen leben.“
RND/AP