Nachfolger für das 9‑Euro-Ticket gesucht: Die meisten wollen nicht mehr zahlen
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Das 9‑Euro-Ticket ist sehr beliebt. Mehr zahlen wollen die meisten aber nicht für einen möglichen Nachfolger (Symbildbild).
© Quelle: Julian Stratenschulte/dpa
Berlin. Aktuell wird in Deutschland viel über einen Nachfolger für das 9‑Euro-Ticket diskutiert. Eine aktuelle Studie hat jetzt allerdings ergeben, dass die meisten nicht bereit wären, mehr dafür zu zahlen.
Wie eine Erhebung des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung in Essen hervorbrachte, würde mehr als die Hälfte der Befragten ein Nachfolgeticket kaufen – vorausgesetzt, es kostet nur 9 Euro und gilt weiterhin bundesweit im Nahverkehr. Darüber berichtete das Nachrichtenportal „Business Insider“.
Würde die Fahrkarte hingegen 29 Euro kosten, wäre nur noch ein Viertel der aktuellen Kunden und Kundinnen bereit, das Ticket erneut zu kaufen. Den Preis von 29 Euro hatten unter anderem die Verbraucherzentralen und Sozialverbände vorgeschlagen. Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen hatte ein Ticket für 69 Euro in die Diskussion gebracht – darauf würden aber nur noch 4 Prozent der Kundschaft zurückgreifen, hieß es.
Verkehrsminister treffen sich
Die mögliche Nachfolge für das 9‑Euro-Ticket dürfte unterdessen auch am Freitag Thema beim Treffen der Verkehrsminister der Länder sein. Schließlich läuft das sehr erfolgreiche Fahrkartenmodell Ende August aus. Beschlüsse seien in dieser Frage aber am Freitag nicht zu erwarten, hieß es dazu vorab. Damit wollen sich die Ministerinnen und Minister aus den Ländern erst bei ihrer regulären Sitzung im Oktober befassen. Dabei gilt das als Entlastungsprojekt für Bürgerinnen und Bürger eingeführte günstige Ticket im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) als großer Erfolg.
Gemeinsam mit der Deutschen Bahn hatte der VDV während des Aktionszeitraums von Juni bis August etwa 78.000 Menschen zum 9‑Euro-Ticket befragt. Angesprochen wurden dabei auch Menschen, die die Fahrkarte gar nicht gekauft hatten. Hier zeigen sich die Schwachstellen des Modells: Die Nichtkunden nannten die Unabhängigkeit des Autos (35 Prozent), das umständliche Umsteigen im ÖPNV (33 Prozent) oder die Angst vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus (21 Prozent) als Grund, nicht auf öffentliche Verkehrsmittel umgestiegen zu sein.
RND/ag
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