Öffnen von Kneipen und Hotels? Erst Außengastronomie, zuletzt Massenbetriebe
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Wegen der Corona-Pandemie sind in Berlin Plätze und Straßencafés menschenleer, so auch auf dem Gendarmenmarkt in Berlin-Mitte.
© Quelle: imago images/Hohlfeld
Berlin. Archilles Taverna im Berliner Stadtteil Friedenau, hat sofort umgestellt, als sie schließen musste. Die Griechen kochen weiter und liefern frei Haus. “Wir haben supertreue und solidarische Gäste”, erzählt Inhaber Archilles Badekas. Die gewohnten Umsätze bleiben aber aus. Darum treibt Badekas die Sorge um: Wie lange ist das durchzuhalten?
Diese bange Frage stellen sich viele in der Branche – dazu zählen bundesweit rund 44.000 Beherbergungsbetriebe vom Hotel bis zur Pension und mehr als 165.000 gastronomische Einrichtungen vom piekfeinen Restaurant bis zur Eckkneipe. Sie beschäftigen rund 2,4 Millionen Menschen.
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Bei schrittweiser Öffnung müsste sich das Gastgewerbe wegen “oft schwer durchzusetzender Abstandsregeln und der zahlreichen, wechselnden Kundschaft” wahrscheinlich hinten anstellen. So steht es in den “Empfehlungen für eine flexible, risikoadaptierte Strategie”" des Münchner Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung (ifo). „Eine Öffnung kann nur sehr vorsichtig und kontrolliert erfolgen."
Der Branchenverband Dehoga wird alle Regelungen akzeptieren, sagt Bundeshauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges. Sie drängt jedoch auf bundeseinheitliche Festlegungen. “Gäste und Mitarbeiter müssen überall schnell Vertrauen fassen.” Außerdem sei wichtig, rechtzeitig zu wissen, wer wann und unter welchen Umständen wieder loslegen könne. Auch im Gastgewerbe müssten Lieferketten allmählich wieder hochgefahren werden.
So könnte ein Einstieg im Gastgewerbe aussehen: Zuerst starten Restaurants mit Außengastronomie. Die mittlerweile gewohnten Abstandsregeln müssten jedoch einzuhalten sein. Dies wäre auch ein Kriterium, das innen einzuhalten wäre. Denkbar wären Festlegungen maximaler Gästezahlen – abhängig von Größe der Lokale und den hygienischen Möglichkeiten.
Für überschaubare Hotels und Pensionen dürfte ähnliches gelten. Vielleicht agieren sie mit vorgegebenen Essenszeiten, um die Zahl der Gäste übersichtlich zu halten. Massenbetriebe werden es am schwersten haben.
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