Bericht: Deutsche Panzerhaubitzen in der Ukraine müssen repariert werden
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/BVAGGEWTDJCYDCYBLKVEAILQIA.jpeg)
Eine Panzerhaubitze 2000 der Bundeswehr während einer Übung. (Symbolfoto)
© Quelle: Philipp Schulze/dpa
Die von Deutschland gelieferten Panzerhaubitzen in der Ukraine sind offenbar schon stark beschädigt. Kiew hat in dieser Woche dem Verteidigungsministerium in Berlin mitgeteilt, dass einige von ihnen nach Beschuss russischer Stellungen Fehlermeldungen anzeigten, wie der „Spiegel“ berichtet. Mehrere Haubitzen müssten daher repariert werden.
+++ Alle Entwicklungen zum Krieg gegen die Ukraine im Liveblog +++
Das liege nach Einschätzung der Bundeswehr, die der „Spiegel“ zitiert, an der intensiven Verwendung. Durch die hohe Feuergeschwindigkeit werde der Lademechanismus stark belastet. Hundert Schüsse am Tag seien bereits sehr viel – und die ukrainische Armee verfeuere deutlich mehr.
Darüber hinaus hätten die Ukrainer anfangs versucht, sogenannte Smart-Munition, die für besonders genaue Treffer vorgesehen sind, auf zu große Entfernung zu verschießen. Die Bundeswehr will dem Bericht zufolge bald weitere Ersatzteile liefern, um die Probleme zu lösen.
Hundert weitere Haubitzen sollen an Ukraine verkauft werden
Vor etwa einem Monat sind sieben Geschütze vom Typ Panzerhaubitze 2000 aus Deutschland in der Ukraine angekommen. Seit Mitte Mai sind mehr als 60 ukrainische Soldatinnen und Soldaten an den modernen Artilleriesystemen ausgebildet worden. Die künftige Besatzung hat zusammen mit technischen Fachleuten an der Artillerieschule der Bundeswehr in Idar-Oberstein eine Einweisung erhalten, hieß es vonseiten der Bundesregierung im Mai.
Etwa 75.000 Russinnen und Russen in Ukraine-Krieg getötet oder verletzt
Im Krieg gegen die Ukraine gehen die Opferzahlen auf russischer Seite nach US-Schätzungen in die Zehntausende.
Diese Woche wurde außerdem bekannt, dass die Bundesregierung offenbar den Verkauf von weiteren 100 Panzerhaubitzen an die Ukraine genehmigt hat. Wie ebenfalls der „Spiegel“ berichtetet, soll der deutsche Rüstungshersteller Krauss-Maffei Wegmann (KMW) eine Herstellungsgenehmigung für die Systeme vom Bundeswirtschaftsministerium erhalten haben.
Panzerhaubitze 2000 gilt als eines der modernsten Artilleriegeschütze
Eine Panzerhaubitze ist ein schweres Artilleriesystem mit einer Kanone auf einem Kettenfahrzeug ähnlich einem Panzer. Mit Standardmunition erreicht die Panzerhaubitze Schussentfernungen von 30 Kilometern. Mit sogenannter reichweitengesteigerter Munition sind nach Angaben der Bundeswehr sogar 40 Kilometer möglich.
Die Besatzung kann bis zu sechs Granaten so abfeuern, dass diese gleichzeitig einschlagen. „Die Panzerhaubitze 2000 ist eines der modernsten Artilleriegeschütze weltweit. Ihre Stärke liegt in ihrer Präzision und in ihrer großen Kampfentfernung“, heißt es vonseiten der Bundeswehr. Praktiker erklären, dass die ukrainischen Truppen damit in Verbindung mit Aufklärungsergebnissen erhebliche Wirkungstreffer auf größere Entfernung erzielen könnten.
RND/sf
Laden Sie sich jetzt hier kostenfrei unsere neue RND-App für Android und iOS herunter