83 Prozent der Autos überschreiten Grenzwerte

Deutsche Umwelthilfe: Politiker-Dienstwagen sauberer – aber nicht sauber genug

OZ-Bild

Die Dienstwagen von Politikerinnen und Politikern werden nach Ansicht der Deutschen Umwelthilfe (DUH) sauberer. (Symbolbild)

Berlin. Die Dienstwagen von Politikerinnen und Politikern werden nach Ansicht der Deutschen Umwelthilfe (DUH) sauberer. „So hat sich etwa der Anteil batterieelektrischer Dienstwagen von 7 auf 14 Prozent verdoppelt“, sagt Dorothee Saar von der DUH am Donnerstag in Berlin. „Das reicht aber nicht angesichts der Herausforderungen durch die Klimakrise gerade im Verkehrssektor.“ Es sei im Vergleich zum Vorjahr aber immerhin ein „kleiner Lichtblick“. Besonders lobte die DUH dabei den Einsatz von E-Autos im Auswärtigen Amt sowie bei Landwirtschaftsminister Cem Özdemir und Umweltministerin Steffi Lemke (beide Grüne).

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Dennoch kritisierte die DUH den Einsatz von Plug-In-Hybriden, die sowohl mit Sprit als auch Elektroantrieb fahren. „Statt eines sparsamen Elektrofahrzeugs setzen die Regierungsmitglieder in großer Menge auf Plug-In-Hybride“, sagte die stellvertretende Geschäftsführerin der DUH, Barbara Metz. „Und das, obwohl ihnen bekannt ist, dass diese Fahrzeuge nur auf dem Papier sparsam sind, im realen Betrieb jedoch besonders klimaschädlich.“

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Insgesamt stufte die DUH die Mehrzahl der Dienstwagen der Politiker als klimaschädlich ein. „Insgesamt überschreiten von allen 247 befragten Politikerinnen und Politikern auf Bundes- und Landesebene 83 Prozent der Fahrzeuge den EU-Flottengrenzwert für CO2 von 95g/km im Realbetrieb um mindestens 20 Prozent“, teilte die DUH mit.

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Dienstwagen von Ministerin Geywitz stößt dreimal mehr CO2 aus als angedacht

Der durchschnittliche CO2-Ausstoß der Bundesministerien liege mit 208 Gramm pro Kilometer „deutlich oberhalb des EU-Flottengrenzwerts“ und habe „sich gegenüber 2021 (229 g CO2/km) wenig verändert.“ Flottengrenzwert bedeutet, der Durchschnitt aller in der EU in einem Jahr zugelassenen Fahrzeuge soll diesen Wert nicht überschreiten – nicht jedes einzelne neue Auto muss ihn also einhalten.

Bauministerin Klara Geywitz (SPD) belegte mit ihrem Benziner im Ranking der Bundesministerinnen und Bundesminister den letzten Platz. Sie fahre einen BMW 750Li, der 330 Gramm pro Kilometer realen CO2-Ausstoß auf die Straße bringe, erklärte die DUH. Er stoße damit dreimal mehr CO2 aus, als der EU-Flottengrenzwert erlaube.

Die Deutsche Umwelthilfe rechnet regelmäßig aus, wie umweltschädlich Dienstwagen von Politikern sind. In diesem Jahr fand die Untersuchung zwischen Januar und Mai statt. Die Wagen von Kanzler Olaf Scholz und einigen besonders gefährdeten Ministern wurden wie bereits in den vergangenen Jahren wegen ihrer schweren Panzerung nicht gewertet. Die DUH veröffentlicht das Ranking mittlerweile bereits zum 16. Mal.

RND/dpa

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