Pressefreiheit: Deutschland fällt im Ranking auf Platz 16
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07.09.2012, Berlin: Das Wort Pressefreiheit ist in einem Ausschnitt des Artikels 5 des Grundgesetzes auf einer Glasscheibe. Die Journalistenorganisation „Reporter ohne Grenzen“ hat Deutschland auf ihrer neuen Rangliste der Pressefreiheit zurückgestuft. Deutschland schneidet auf einem aktuellen Ranking auf Platz 16 ab.
© Quelle: Florian Kleinschmidt/dpa
Berlin. Die Journalistenorganisation „Reporter ohne Grenzen“ hat Deutschland auf ihrer neuen Rangliste der Pressefreiheit zurückgestuft. Vor allem wegen der zunehmenden Gewalt gegen Medienschaffende auf Demonstrationen im vergangenen Jahr, aber auch wegen abnehmender Medienvielfalt, fällt Deutschland demnach um drei Plätze zurück auf Rang 16 von insgesamt 180 untersuchten Staaten. „Reporter ohne Grenzen“ veröffentlichte seine Rangliste zum internationalen Tag der Pressefreiheit am Dienstag, dem 3. Mai. Kritisiert wird in Deutschland auch der mangelnde Schutz von Journalisten gegenüber erweiterten Befugnissen der Sicherheitsbehörden.
Wie in den Vorjahren machen die skandinavischen Länder die Spitzenplätze unter sich aus: Zum sechsten Mal in Folge liegt Norwegen auf Platz eins, gefolgt von Dänemark und Schweden. Mit Estland auf Platz vier sei erstmals eine ehemalige Sowjetrepublik unter den Top fünf, hieß es weiter. Anders als in anderen Ländern würden hier Politiker weitgehend auf Attacken auf Medienschaffende verzichten. Dies erleichtere eine kritische Berichterstattung.
Schlusslichter in Sachen Pressefreiheit sind wie in den Vorjahren Eritrea (179) und Nordkorea (180). Beide hätten gemeinsam, dass die jeweilige Regierung die komplette Kontrolle über alle Informationsflüsse hält. China findet sich auf Platz 175, unter anderem wegen einer nahezu allumfassenden Internetzensur und Überwachung sowie seiner Propaganda im In- und Ausland. Dahinter liegen Myanmar (176), Turkmenistan (177) und der Iran (178).
RND/epd