Ranking der Ministerien: So viel wird für externe Berater ausgegeben

Beratung, hier mal innerhalb der Regierung: Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen und Justizministerin Katarina Barley im Bundestag.

Beratung, hier mal innerhalb der Regierung: Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen und Justizministerin Katarina Barley im Bundestag.

Berlin. Die Bundesregierung gibt nach eigenen Angaben derzeit über eine Milliarde Euro für externe Beratung aus. Bei den Bundesministerien und ihren nachgeordneten Behörden existierten derzeit 903 laufende Verträge für Beratungs- und Unterstützungsleistungen, heißt es in der Antwort des Finanzministeriums auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion, die dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) vorliegt. „Das Auftragsvolumen dieser Verträge beträgt 1162 Mio. Euro.“

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Am meisten gibt dabei der Auflistung des Finanzministeriums zufolge das Bundesinnenministerium von Horst Seehofer (CSU) für externe Berater aus. Auf seinen Etat entfallen mit 533 Millionen Euro etwa die Hälfte der Gesamtsumme. Auf Platz zwei der Berater-Kosten liegt mit 142 Millionen Euro das Finanzministerium. An dritter und vierter Stelle folgen mit 101 Millionen Euro das Verkehrs- und mit 90.000 Euro das Umweltministerium.

Viel Geld, fragwürdige Ergebnisse

Auffällig ist, dass das wegen der zu laxen Vergabe von Beraterverträgen in die Kritik geratene Verteidigungsministerium auf der Liste mit dem geringsten Auftragsvolumen aller Ressorts aufgeführt wird – in Höhe von 1,2 Millionen Euro. Das Kanzleramt ist in der Auflistung nicht enthalten.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Der Sicherheitsexperte der Linksfraktion, Matthias Höhn, forderte ein Ende der Beratungspraxis: „Die Bundesregierung befindet sich fest im Würgegriff einer riesigen Beratermaschinerie“, sagte Höhn dem RND.

Lesen Sie auch: Berateraffäre im Verteidigungsministerium: „Kultur der Selbstbedienung“

Einzelne Berater verdienten am Tag mehr als viele Beschäftigte innerhalb eines Monats. Dies koste die Staatskassen viel Geld, obwohl die Ergebnisse mehr als fragwürdig seien. „Das alles geht zu Lasten demokratischer Transparenz“, so Höhn. „Es ist Zeit, diesen Spuk in den Fluren der Ministerien zu beenden und hoheitliche Aufgaben des Staates nicht länger auszulagern.“

Von RND/vat

Mehr aus Politik

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige
Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Verwandte Themen

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken