Alles hat ein Ende, auch die Kurzarbeit
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Ford etwa setzte zuletzt auf Kurzarbeit – dabei ist gar nicht klar, ob alle Standorte in Deutschland eine Zukunft haben.
© Quelle: imago images/photothek
Kurzarbeit ist ein Erfolgsmodell, das sich in der Pandemie erneut bewährt hat: Beschäftigten ersparte sie Existenzängste und Unternehmen die aufwendige Personalsuche bei der Rückkehr zur Normalität. Doch die Zeit drängt, das Instrument zu überarbeiten.
Warum, das zeigt sich beim Vergleich der Folgen von Corona-Krise und Ukraine-Krieg: Erstgenannte hat die Arbeitswelt kräftig durcheinandergewirbelt. Doch stets schimmerte am Ende des Tunnels das Licht der Normalität, die irgendwann wieder Einzug halten sollte. Bis dahin half Kurzarbeit, die Härten abzufedern.
Anders sieht es nach dem russischen Angriff auf die Ukraine aus: Deutschland muss auf lange Sicht weg vom günstigen Gas, das Putins Oligarchie bislang lieferte – um keine weiteren Kriege zu finanzieren und um in Zukunft nicht erpressbar zu sein.
Der Status quo kommt nicht zurück
Statt um die Rückkehr zur Normalität geht es deshalb um einen Strukturwandel. Der steht Deutschland wegen des Klimawandels ohnehin bevor, nun muss es schneller gehen. An Arbeit wird es dabei nicht mangeln, irgendwer muss schließlich unzählige Wärmepumpen, Solaranlagen, Hausdämmungen und Windräder installieren.
Doch dafür fehlt derzeit das Personal, während manch dauerkriselndes Unternehmen die Kurzarbeitsregelungen maximal ausreizt. Das mag den Beschäftigten etwas Sicherheit geben, eine Dauerlösung ist es nicht. Der erleichterte Zugang zur Kurzarbeit sollte deshalb möglichst bald enden.
Im Stich lassen darf die Politik die Beschäftigten aber nicht: Klüger wäre es, Kurzarbeitenden entschlossener als bisher bei Weiterbildungen zu helfen – und einem Teil von ihnen auch beim Wechsel in zukunftsträchtigere Branchen.