Niedersachsens Wirtschaft ist bereit, ihren Beitrag zum Sparplan Gas zu leisten, auf den sich die EU geeinigt hat. Mehr als 60 Prozent der Unternehmen meinen, sie könnten bis zu 10 Prozent einsparen – fordern aber Entgegenkommen von Bund und Land.
Hannover. Unternehmen in Niedersachsen sind mit Blick auf die Gaskrise in der Lage, ihren Teil zu dem von den EU-Mitgliedstaaten vereinbarten Gas-Notfallplan zu leisten. Das ist einer Blitzumfrage der Niedersächsischen Industrie- und Handelskammern (IHKN) vom Dienstag zu entnehmen. Von 500 befragten Unternehmen aus allen Branchen geben 70 Prozent an, dass sie sich bereits mit der Frage beschäftigt haben, wo im Produktionsablauf Einsparpotenziale liegen.
Ein am Dienstag auf EU-Ebene vereinbarte Sparplan sieht mit Blick auf möglicherweise vollständig versiegende Gaslieferungen aus Russland vor, zunächst auf freiwilliger Basis 15 Prozent weniger Gas zu verbrauchen. Wie sie das bewerkstelligen wollen, bleibt den einzelnen Mitgliedstaaten überlassen. Bei größeren Versorgungsengpässen sieht der Plan vor, dass die EU-Länder auf Antrag von fünf Mitgliedstaaten den sogenannten Unionsalarm ausrufen können. Das hat dann verbindliche Einsparziele zur Folge, wenn mindestens 15 Staaten zustimmen, die 65 Prozent der Bevölkerung Europas ausmachen. Es gibt Ausnahmen, für Inselstaaten und Länder, die nicht an das europäische Gasnetz angeschlossen sind.