Rostocks Bürgermeister will Gelände der MV Werften kaufen – kommt Hilfe aus Österreich?
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Rostocks Bürgermeister Claus Ruhe Madsen (parteilos).
© Quelle: Danny Gohlke/dpa
Rostock. Erst am vergangenen Montag hatten die MV Werften Insolvenz angemeldet. Einen Standort haben die Schiffbauer auch in Rostock – und diesen möchte die Stadt offenbar schon bald kaufen.
Wie die „Ostsee-Zeitung“ (OZ) berichtet, plant Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen (parteilos) den Kauf des Industriegeländes im Seebad Warnemünde. Man habe in Rostock seit Jahrzehnten dasselbe Problem, kritisiert Madsen. Geraten die Werften in Not, sei die Stadt zum Zuschauen verdammt: „Wir können nichts machen, keine neue Investoren locken – weil uns die Flächen nicht gehören“, zitiert ihn die „OZ“.
Das möchte der Oberbürgermeister aber nun ändern und hat dazu eine Idee: Die Stadt kauft die Flächen und bleibt jederzeit Eigentümer. Unternehmen sollen dann Land und auch Gebäude von der Stadt pachten. Idealerweise will Madsen mehr als nur ein großes Unternehmen auf dem Werftgelände ansiedeln. „Gehört uns das Gelände, können wir als Stadt entscheiden, was wir dort wollen“, so Madsen.
Kranhersteller Palfinger will sich in Rostock ansiedeln
Erste Unterstützung könnte dabei aus Österreich kommen. Offenbar will sich der Kranhersteller Palfinger mit seiner Marinetechniksparte einen Standort in der Hansestadt aufbauen, schreibt die „OZ“. Schiffskräne unterschiedlicher Größe, Decksausrüstung sowie Rettungsboote könnten dann in Rostock produziert werden. Dem Blatt zufolge beschäftigten sich Zuständige der Firma Palfinger bereits mit Flächen in Warnemünde.
Vorläufiger Insolvenzverwalter für MV Werften bestellt
Die MV Werften in Mecklenburg-Vorpommern haben am Montag Insolvenz angemeldet. Als Ursache für die Insolvenz gelten Finanzschwierigkeiten des Mutterkonzerns Genting Hongkong vor allem infolge der Corona-Krise. Noch ist unklar, was mit den knapp 2000 Beschäftigten der Werften passieren wird. Derweil hat das Amtsgericht Schwerin für vier der acht insolventen MV-Werften-Gesellschaften einen vorläufigen Insolvenzverwalter eingesetzt. Dabei handele es sich um Rechtsanwalt Christoph Morgen von der Hamburger Kanzlei Brinkmann & Partner, teilte ein Gerichtssprecher am Mittwoch mit.
Bestellt wurde Christoph Morgen demnach für die MV Werften Fertigmodule GmbH, die MV Werften Stralsund GmbH, die MV Werften Wismar GmbH und die MV Werften Rostock GmbH.
RND/dpa/sic