Anzeichen verdichten sich

Waffen-Unterstützung für Putin: Will China Drohnen und Munition an Russland liefern?

Russlands Präsident Wladimir Putin und der höchste chinesischen Außenpolitiker Wang Yi.

Russlands Präsident Wladimir Putin und der höchste chinesischen Außenpolitiker Wang Yi.

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Russland und China verhandeln Medienberichten zufolge über die chinesische Lieferung von Drohnen und Munition für den Einsatz im Krieg gegen die Ukraine. So berichtet etwa CNN unter Berufung auf drei vertraute Geheimdienstquellen, die USA hätten Hinweise auf entsprechende Gespräche zwischen Moskau und Peking. Es werde bereits über den Preis und den Umfang der Ausrüstung verhandelt.

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Eine finale Entscheidung Chinas stehe zwar noch aus, heißt es weiter. US-Geheimdienstmitarbeiter hätten aber in den vergangenen Wochen vermehrt Informationen gesammelt, dass die Bereitschaft dazu inzwischen vorhanden sei. Moskau hatte Peking in den vergangenen Monaten verstärkt um Unterstützung gebeten.

Berichte über Kamikazedrohnen

Noch konkreter liest sich ein Bericht des „Spiegel“. Nach Informationen des Nachrichtenmagazins verhandeln das russische Militär und der chinesische Drohnenhersteller Xi’an Bingo Intelligent Aviation Technology über die Massenproduktion von sogenannten Kamikazedrohnen für Russland.

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Bingo soll sich bereit erklärt haben, 100 Drohnen des Prototyps ZT-180 zu produzieren, zu testen und sie dem russischen Verteidigungsministerium bis April zu liefern, heißt es in dem Bericht. Nach Einschätzung von Militärexperten solle jede ZT-180 einen Sprengkopf von 35 bis 50 Kilogramm tragen können. Die Drohnen sollen denen ähneln, die Russland schon aus dem Iran bezieht – und vor allem gegen die ukrainische Energieinfrastruktur und die Zivilbevölkerung einsetzt.

In einem weiteren Schritt solle das chinesische Unternehmen dabei helfen, einen Produktionsstandort in Russland aufzubauen, schreibt der „Spiegel“ weiter. Dort sollten später 100 Kamikazedrohnen chinesischer Bauart pro Monat hergestellt werden können.

Laut „Spiegel“ dementierte das chinesische Außenministerium auf Anfrage Waffenlieferungen an Russland, ohne auf die konkreten Vorwürfe einzugehen.

Stoltenberg sieht Anzeichen für Unterstützung Russlands durch China

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hatte in dieser Woche gesagt, es gebe Anzeichen dafür, dass China Russland in dessen Krieg gegen die Ukraine unterstützen könnte. Auf die Frage, ob der Nato Hinweise vorlägen, dass Peking bereit sein könnte, Moskau Waffen oder andere Unterstützung zukommen zu lassen, sagte er in einem Interview der Nachrichtenagentur AP: „Wir haben einige Anzeichen gesehen, dass sie dies planen könnten, und natürlich haben die Nato-Verbündeten, die Vereinigten Staaten, davor gewarnt, weil das etwas ist, das nicht passieren sollte. China sollte Russlands illegalen Krieg nicht unterstützen.“

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Auch die USA äußerten in den vergangenen Tagen die Sorge, dass China Waffen und Munition an Russland für den Einsatz gegen die Ukraine liefern könnte – und drohte für diesen Fall mit Konsequenzen.

Am Mittwoch hatte Russlands Präsident Wladimir Putin den höchsten chinesischen Außenpolitiker Wang Yi empfangen – und damit die Spekulationen im Westen angefacht, Peking könne bereit sein, Moskau in dem Krieg stärker beizustehen. Die Volksrepublik hat sich geweigert, die Invasion in die Ukraine zu kritisieren. Zugleich hat sie Moskaus Behauptung wiederholt, dass die USA und die Nato den Kreml provoziert hätten.

RND/seb/jst/AP

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