Sanna Marin und Jacinda Ardern kontern Reporterfrage: „Treffen uns, weil wir Ministerpräsidentinnen sind“
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Sanna Marin und Jacinda Ardern treffen sich nicht, weil sie beide junge Frauen sind. Das mussten die Regierungschefinnen am Mittwoch klarstellen.
© Quelle: Getty Images
Sanna Marin und Jacinda Ardern treffen sich nicht, weil sie beide junge Frauen sind. Das mussten die Regierungschefinnen aus Finnland und Neuseeland am Mittwoch klarstellen. Bei einer Pressekonferenz in Auckland (Neuseeland) fragte ein Reporter unglücklicherweise, ob die Gründe für das Treffen der beiden lediglich das ähnliche Alter und dasselbe Geschlecht seien. „Oder können Neuseeländer langfristig mehr Abkommen zwischen den beiden Ländern erwarten?“
Neuseelands Premier Ardern konterte unmittelbar – schon während der Frage hatte sie das Gesicht verzogen: „Ich frage mich, ob Barack Obama und John Key jemals gefragt wurden, ob sie sich getroffen haben, weil sie im gleichen Alter waren.“ Key war von 2008 bis 2016 Ministerpräsident von Neuseeland. Es gebe natürlich einen höheren Männeranteil in der Politik. Das sei Realität, setzte Ardern fort. Aber wenn sich zwei Frauen treffen, dann liege das nicht nur an ihrem Geschlecht.
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„Wir treffen uns, weil wir Ministerpräsidentinnen sind“
Auch Finnlands Premier Marin nahm Stellung zum Kommentar des Reporters. „Wir treffen uns, weil wir Ministerpräsidentinnen sind“, sagte sie. Marin sagte auch, sie und Amtskollegin Ardern wollten mit ihrem Treffen gemeinsam für die Gleichstellung eintreten, „um sicherzustellen, dass jede Frau und jedes Mädchen auf der ganzen Welt die gleichen Rechte und die gleichen Chancen wie Männer hat“.
Ardern ist 42 Jahre alt, Marin 37. Die finnische Premierministerin übernahm ihr Amt vor knapp drei Jahren und gilt damit als jüngste Regierungschefin der Welt.
Marin ist in dieser Woche erstmals offiziell zu Besuch in Neuseeland. Nach dem Treffen am Mittwochmorgen bekräftigten beide Regierungschefinnen den Ausbau der Beziehungen zwischen Neuseeland und Finnland und ihr Engagement für den Ausbau des Handels und die Bekämpfung des Klimawandels. Auch der Krieg in der Ukraine war Thema bei den Gesprächen zwischen den Premiers. Marin forderte konkret mehr Waffen und anderweitige Unterstützung für die von Russland angegriffene Ukraine.
Die finnische Ministerpräsidentin beendet ihre dreitägige Neuseelandreise am Donnerstag und fliegt dann weiter nach Australien. Dort wird sie am Freitag unter anderem Premierminister Anthony Albanese treffen.
RND/hyd/AP