Scholz über Gespräch mit Lawrow: „Er hat auch zwei Sätze gesagt“
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/IFKUSQN6OZH2JLVEQDUGZLF4K4.jpeg)
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (l-r) und Bundeskanzler Olaf Scholz nehmen gegenüber von Sergej Lawrow (Vordergrund), Außenminister von Russland, am G20-Gipfel an der ersten Arbeitssitzung teil. Die Gruppe der G20, der stärksten Industrienationen und aufstrebenden Volkswirtschaften, kommt für zwei Tage auf der indonesischen Insel Bali zusammen.
© Quelle: Kay Nietfeld/dpa
Nusa Dua. Bundeskanzler Olaf Scholz hat am Rande des G20-Gipfels kurz mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow gesprochen. „Er stand in meiner Nähe und hat auch zwei Sätze gesagt. Das war das Gespräch“, sagte Scholz am Dienstag nach den ersten beiden Arbeitssitzungen des Gipfels auf der indonesischen Insel Bali. Er wolle nicht, dass da ein falscher Eindruck von der Länge des Austauschs entstehe, betonte der Kanzler. Zu den Inhalten des Gesprächs sagte er nichts.
+++ Alle Entwicklungen zum Krieg gegen die Ukraine im Liveblog +++
Es war sein erstes physisches Treffen mit einem russischen Regierungsvertreter seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Scholz hat in den nun schon fast neun Kriegsmonaten aber mehrfach mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin telefoniert. Das werde er auch weiter tun. „Ich halte es für richtig, dass es ein ständiges Gespräch gibt, in dem wir auch genau die Fragen diskutieren, die wir unterschiedlich sehen“, sagte Scholz am Rande des Gipfels.
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/NJKZH3HZAFH43BMMS7D5M4HZBI.jpeg)
Zu Besuch in der Nordukraine: überall nur verbrannte Erde
Bewohnerinnen und Bewohnern des zerstörten Dorfs Nowoseliwka im Norden der Ukraine droht ohne Strom und Heizung der Kältetod. Der schleppende Wiederaufbau in der Nordukraine zeigt, was Menschen in der befreiten Region um Cherson blühen könnte.
G20-Gipfel: China und Indien rücken von Russland ab
Russland gerät knapp neun Monate nach Beginn seines Kriegs gegen die Ukraine auch in der G20-Runde führender Wirtschaftsmächte unter Druck. Beim Gipfel verzichteten bisherige Unterstützer wie China und Indien darauf, eine gemeinsame Abschlusserklärung zu blockieren. In dem am Dienstag praktisch fertig ausgehandelten Papier heißt es: „Die meisten Mitglieder verurteilten den Krieg in der Ukraine aufs Schärfste.“
Auch Moskau will die Erklärung mittragen - weil darin ausdrücklich betont wird, dass nicht alle G20-Länder die Verurteilung teilen. Das Papier soll an diesem Mittwoch zum Abschluss des Gipfel von den 20 Delegationen verabschiedet werden.
Bisher hat Chinas Staatschef Xi Jinping den russischen Präsidenten Wladimir Putin nahezu uneingeschränkt unterstützt. Der Kremlchef ließ sich auf dem Gipfel von Außenminister Sergej Lawrow vertreten. Dieser blieb auch während einer Videobotschaft des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Saal.
G20-Gipfel: Xi fordert Kooperation statt Konfrontation
Xi Jinping rief die G20 in der Auftaktsitzung zur Einigkeit auf. Konfrontation solle durch Kooperation ersetzt werden. Die Weltwirtschaft werde angesichts etwa der Corona-Pandemie anfälliger. Das geopolitische Umfeld bleibe angespannt. Die Krisen von Ernährung und Energie verstärkten sich gegenseitig.
Der chinesische Staatschef hatte sich am Montag vor Beginn des G20-Gipfels auf Bali rund drei Stunden lang intensiv mit US-Präsident Joe Biden ausgetauscht. Es war das erste persönliche Gespräch seit Bidens Einzug ins Weiße Haus vor rund zwei Jahren. Zuletzt waren die Beziehungen als eisig beschrieben worden.
Peking verfolgt zwar eine harte Linie, versucht aber trotzdem, die Beziehungen zu den USA und der EU zu verbessern, um die eigene Entwicklung voranzubringen.
Selenskyj und sein Plan fürs Kriegsende
Der ukrainische Präsident betonte in seiner Videoansprache an die G20, für ein mögliches Ende des Krieges seien ein Abzug der russischen Truppen und eine Wiederherstellung der territorialen Unversehrtheit seines Landes nötig. Für die Ukraine seien „effektive Sicherheitsgarantien“ notwendig, sagte er laut Manuskript.
Internationaler Druck auf Russland wächst
Beim G20-Gipfel auf Bali kommt ab Dienstag die zerstrittene Staatengemeinschaft zusammen, um über Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine zu debattieren.
© Quelle: Reuters
Selenskyj forderte auch eine Verlängerung des unter Vermittlung der Türkei und der UN geschlossenen Abkommens über den Export von ukrainischem Getreide über das Schwarze Meer. Die G20 unterstützten die Forderung im Entwurf ihrer Abschlusserklärung.
RND/fw/dpa