Vor einem Jahr begann in Shanghai der wohl größte und radikalste Lockdown der gesamten Pandemie. In der schillernden Wirtschaftsmetropole ist zwar längst Normalität zurückgekehrt, doch unter der Oberfläche offenbaren sich tiefe Narben.
Peking.Wenn Yaqiu nach ihren Gefühlen gefragt wird, dann muss sie erst einmal innehalten. „Bislang habe ich noch mit niemanden darüber gesprochen, welche Spuren das letzte Jahr hinterlassen hat“, sagt die Mittzwanzigerin, während sie am kerzenbeleuchteten Tisch eines Thai-Restaurants sitzt. Kellner in dunkler Robe reichen riesige Teller mit Curry und Meeresfrüchten, hinter der Fensterfassade erstrahlen die hell beleuchteten Glastürme der Shanghaier Innenstadt. „Ich verspüre immer noch Wut“, sagt die Büroangestellte mit dem schulterlangen Bobschnitt schließlich. Und dann, nach einer langen Gedankenpause: „Nie hätte ich mir vorstellen können, dass ich mir jemals in meinem Leben um Dinge wie Essen und Wasser Sorgen machen müsste“.
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