Spahn: Offizielle Impfempfehlungen kommen noch vor Weihnachten
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Bereits Anfang 2021 soll es mit den Covid-19-Impfungen losgehen.
© Quelle: imago images/Laci Perenyi
Berlin. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) rechnet für die kommende Woche, spätestens aber für die übernächste Woche mit den offiziellen Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (Stiko) am Robert-Koch-Institut (RKI) für die Vergaberegeln der Covid-19-Impfstoffe. Das sagte er bei einer Onlinefragestunde am Samstagnachmittag für Ärztinnen und Ärzte zum Thema Impfen.
Die Ständige Impfkommission (Stiko) erarbeitet aktuell einen konkreten Leitfaden, der darüber Auskunft geben wird, welche Gruppen als Erstes die Wirkstoffe erhalten sollten und für wen sich welche Impfstoffgruppe am besten eignet. Bisher hat der Bundestag im Rahmen des Bevölkerungsschutzgesetzes lediglich grob festgelegt, dass die „besonders verwundbaren Gruppen“, also Risikopatienten sowie Mitarbeiter im Gesundheitsdienst und Personen zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung wie Polizisten, ein erstes Zugriffsrecht haben sollen.
Spahn: „Vertrauen ist beim Impfen das Wichtigste“
Eine Impfpflicht werde es definitiv nicht geben, wiederholte Spahn. „Wir setzen auf Vertrauen. Das ist beim Impfen das Wichtigste“, sagte der Politiker. Deshalb habe man – anders als Großbritannien – auch den Impfstoff von Biontech nicht per Notverordnung zugelassen, obwohl dies auch in Deutschland möglich gewesen wäre. „Wir wollen das normale Verfahren einhalten.“ Spahn kündigte zudem eine umfassende Impfkampagne für Deutschland an.
RKI-Chef Lothar Wieler erklärte, die Hausärzte würden schon bald „umfänglich“ über die Beschlüsse der Stiko informiert. So ist momentan unter anderem die Frage offen, welche Rolle die Ärzte bei der Ausstellung von Attesten für Risikopatienten spielen werden. Klar ist nur, dass die Hausärzte zu Beginn bei den Impfungen nicht an vorderster Front stehen werden. Diese sollen in eigens eingerichteten Impfzentren erfolgen.
„Zu Beginn wird es nicht für alle genug Impfstoff geben. Deshalb muss über die Priorisierung in den Zentren entschieden werden. Das wäre in Tausenden Arztpraxen deutschlandweit nicht möglich“, sagte Spahn. „Es ist aber mein erklärtes Ziel, die Impfungen so weit wie möglich in die Arztpraxen zu verlagern, sobald genug Impfdosen für alle vorhanden sind und dies technisch möglich ist.“