Spahn warnt vor „Klimadiktatur“ in Deutschland
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Unionsfraktionsvize Jens Spahn spricht auf dem Deutschlandtag der Junge Union (JU) ein Grußwort.
© Quelle: Boris Roessler/dpa
Der stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Jens Spahn, hat auf dem Deutschlandtag der Jungen Union in Fulda vor einer „Klimadiktatur“ gewarnt. Spahn kritisierte am Samstag die „taz“-Wirtschaftskorrespondentin Ulrike Herrmann indirekt. Die habe sich laut Spahn unter anderem für ein Ende des Individualverkehrs ausgesprochen, was der CDU‑Politiker als ungerecht empfinde. „Das klingt alles wie Bullerbü, das ist aber am Ende Planwirtschaft, die im Extremfall in eine Klimadiktatur führt“, warnte Spahn deutlich.
Die „Verfechter des Niedergangs und der Planwirtschaft“ hätten mehr Zustimmung, als man denkt, mahnte Spahn weiter. „Schaut in die Bestsellerliste, welche Bücher da ganz oben gerankt sind“, forderte der stellvertretende Unionsfraktionsvorsitzende von der Jungen Union mit Blick auf das Sachbuch „Das Ende des Kapitalismus“ der „taz“-Autorin Ulrike Herrmann.
Spahn habe auf der Frankfurter Buchmesse mit Herrmann, die er nicht namentlich nannte, über die deutsche Energiepolitik diskutiert. Die Journalistin hätte dabei gefordert, Deutschland solle nicht mehr Energie verbrauchen, als es klimaneutral selbst produzieren könne. Konkret könne auch nicht mehr jeder ein Auto besitzen – „die anderen“ müssten auf den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) umsteigen, zitiert der CDU-Politiker Herrmann. Spahn stelle sich die Frage, wer darüber entscheide, wer „etwas vom Wohlstand“ bekomme, und wer nicht.
Man müsse in Deutschland Grundsatzdebatten führen, „damit diese Ideologie des Bullerbüs in unserem schönen Deutschland keine Mehrheit findet“, mahnte Spahn.
Spahn: Müssen aufpassen, dass aus „Doppelwumms“ kein kalter Furz wird
Spahn kritisierte bei seiner Rede auf dem Deutschlandtag der Jungen Union in Fulda auch die Bundesregierung. Der frühere Umweltminister warf der Ampelkoalition Unentschlossenheit bei den Hilfen für Unternehmen und Verbraucher gegen die hohen Energiepreise vor. Schon vor Wochen habe Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) seinen „Doppelwumms“ angekündigt, „wir sehen nur nichts, nichts Genaues weiß man nicht“, sagte Spahn am Samstag.
„Mal um Mal, Woche um Woche werden die konkreten Gesetzesvorschläge verschoben.“ Zugleich werde es kalt, die Menschen müssten heizen, wüssten aber nicht, was komme. „Wir müssen jetzt aufpassen, dass aus diesem Doppelwumms der Ampel nicht am Ende ein kalter Furz wird, der einmal riecht und dann schnell wieder verpufft“, so Spahn.
RND/hyd/dpa