US-Präsident Joe Biden über Spionageballon aus China: „Werden uns darum kümmern“
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Joe Biden, US-Präsident
© Quelle: IMAGO/UPI Photo
Washington. US-Präsident Joe Biden hat sich erstmals zu dem über US-Gebiet gesichteten chinesischen mutmaßlichen Überwachungsballon geäußert. Einem CNN-Bericht zufolge sagte der Staatschef, dass man sich „darum kümmern“ werde. Zuvor war Biden am Rande eines privaten Termins in Syracuse im US-Bundesstaat New York von Reportern gefragt worden, ob er den Ballon abschießen lassen würde.
Nach Angaben von Gewährsleuten plant die US-Regierung inzwischen tatsächlich einen Abschuss des Ballons über dem Atlantik, wie die Nachrichtenagentur AP berichtet. Dort bestehe potenziell die Möglichkeit, die Trümmerteile zu bergen, sagten vier unterschiedliche Quellen am Samstag der Nachrichtenagentur AP. Eine der Gewährspersonen sagte, US-Präsident Joe Biden habe hierfür bereits grünes Licht gegeben.
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Offenbar in Vorbereitung eines Abschusses des Ballons hat die US-Bundesluftfahrtbehörde FAA den Luftraum über der Küste der Staaten North und South Carolina vorübergehend gesperrt. Betroffen sind auch die Flughäfen von Charleston, Myrtle Beach und Wilmington. Die Sperre galt bis mindestens 14.45 Uhr Ortszeit (20.45 Uhr MEZ)
Außenminister Blinken sagt wegen Ballon China-Reise ab
Nachdem der Ballon entdeckt wurde, gab es bereits erste Überlegungen, ihn zu zerstören. Provisorisch wurden demnach auch F-22-Kampfjets in Bereitschaft versetzt und der Flugverkehr in Montanas größter Stadt Billings, worüber das Objekt gesichtet wurde, vorübergehend eingestellt. Wegen der Gefahr durch herabfallende Trümmer wurde diese Idee jedoch wieder verworfen.
Ballonaffäre belastet Beziehungen zwischen USA und China
US-Außenminister Blinken verschob seine unmittelbar bevorstehende China-Reise und sprach von einer „klaren Verletzung des Völkerrechts“.
© Quelle: Reuters
Wegen des Überwachungsballons hatte US-Außenminister Blinken am Freitag seinen für Sonntag geplanten Besuch in Peking abgesagt. Er nannte das Auftauchen eines „chinesischen Überwachungsballons“ im Luftraum der USA „inakzeptabel“ und „unverantwortlich“. Sein Besuch wäre der erste eines US-Außenministers in China seit 2018 gewesen. Blinken hätte Medienberichten zufolge auch von Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping empfangen werden sollen.
Ballon fliegt in Richtung Südosten weiter
Das chinesische Außenministerium räumte unterdessen ein, dass der Ballon aus China stammt, wies aber gleichzeitig die Spionagevorwürfe entschieden zurück. Es habe sich um ein „ziviles“ chinesisches Luftschiff für Forschungszwecke vor allem meteorologischer Art gehandelt, das wegen beschränkter eigener Steuerungsfähigkeit durch starke Westwinde „weit von seinem geplanten Kurs abgekommen“ sei.
Der Ballon flog unterdessen in einer Höhe von 18.300 Metern Richtung Südosten über die US-Staaten Kansas und Missouri hinweg. Am Samstagmorgen (Ortszeit) wurde er auf dem Weg Richtung Atlantikküste über North Carolina gesichtet.
RND/sz mit dpa/AP