Städte- und Gemeindebund: Bund und Länder müssen Viertimpfungen jetzt vorbereiten
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Eine medizinische Mitarbeiterin zieht bei einer Impfaktion Spritzen mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer auf. Bald steht wohl die vierte Impfung vor der Tür – Verbände fordern die Bundesregierung zur Vorbereitung auf.
© Quelle: Christian Charisius/dpa
Berlin. Bund und Länder müssen nach Ansicht des Deutschen Städte- und Gemeindebundes bereits bei ihrem Treffen am Freitag angesichts der drohenden Omikron-Welle die Planung von Viertimpfungen einleiten – und zusätzliche Impfzentren in Betracht ziehen.
„Bund und Länder müssen jetzt bereits Vorkehrungen und Vorbereitungen für den Zeitpunkt treffen, wenn ein angepasster Impfstoff für die zweite Booster-Impfung bereitsteht“, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „Es muss auch entschieden werden, ob insoweit eine Priorisierung der nächsten Impfungen für besonders gefährdete Personen, ältere Menschen und Personal in der kritischen Infrastruktur stattfinden soll.“
Dazu gehörten eine solide Datengrundlage und klare Informationen darüber, ab wann die neuen Impfstoffe in welchem Umfang wo und wie zur Verfügung gestellt würden. „Das kann auch die Eröffnung zusätzlicher Impfzentren erfordern. Insgesamt muss ein Grundsatz gelten: weniger auf Sicht fahren, mehr vorausschauend planen“, betonte Landsberg.
Forderung nach klaren Rahmenbedingungen für Quarantäne wird lauter
Der Städte- und Gemeindebund erwartet klare Vorgaben von der Bund-Länder-Konferenz. „Dazu gehören eine weitere Konkretisierung und auch eine Verschärfung der Kontaktbeschränkungen“, sagte er dem RND. „Die Reduzierung der Kontakte ist die einzige Möglichkeit, um das Infektionsgeschehen zu begrenzen.“
Landsberg plädierte für klare Rahmenbedingungen, unter denen die Quarantänezeiten für Mitarbeiter der kritischen Infrastruktur verkürzt werden könnten. „Das muss insbesondere für Personen gelten, die geboostert sind, keine Symptome haben und lediglich Kontaktpersonen waren.“ Da die Situation vor Ort unterschiedlich sein werde, müsse es aber Entscheidungsspielräume in Abstimmung mit dem jeweiligen Gesundheitsamt geben.
Städtetag-Präsident will verkürzte Quarantäneregelung
Der Deutsche Städtetag bekräftigte, dass eine Änderung der Quarantäneregeln notwendig sei. „Die Omikron-Variante breitet sich rasant aus. Die derzeitige Quarantäneregelung könnte deshalb zu großen Personalproblemen in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen, bei der Feuerwehr und Gesundheitsämtern führen“, sagte Markus Lewe (CDU), Städtetag-Präsident und Oberbürgermeister von Münster, dem RND.
„Deshalb sollte der Bund in Absprache mit den Ländern und dem RKI die Quarantäneregeln für die kritische Infrastruktur anpassen und verkürzen.“ Wenn eine Kontaktperson keine Symptome aufweise und sich regelmäßig teste, sei es vertretbar, die Quarantäne auf wenige Tage abzukürzen oder sogar ganz auszusetzen.