Steinmeier bewundert Norwegen: Menschen trotzen Hass und Gewalt von Terroranschlägen

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (links) und seine Delegation treffen sich zu Gesprächen mit dem Ministerpräsidenten Norwegens.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (links) und seine Delegation treffen sich zu Gesprächen mit dem Ministerpräsidenten Norwegens.

Oslo. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat Norwegen Respekt für seinen Umgang mit Terroranschlägen wie vor zehn Jahren auf Utøya oder vor kurzem in Kongsberg gezollt. Er bewundere die Kraft, „mit der die Norwegerinnen und Norweger dem Hass und der Gewalt trotzen, die das gesamte Land und den ganzen Kontinent schockiert und in Trauer versetzt haben“, sagte Steinmeier am Donnerstag in Oslo. „Sie lassen nicht zu, dass der Terror unsere Werte der Demokratie, der Freiheit und der Solidarität verwundet.“

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Auch die Ernennung von zwei Überlebenden des Anschlags von Utøya in Ministerämter sei Ausdruck der Wehrhaftigkeit der Demokratie, sagte Steinmeier in seiner vorab veröffentlichten Tischrede bei einem Abendessen, das Norwegens Regierungschef Jonas Gahr Støre gab. Steinmeier hält sich zu einem zweitägigen Besuch in Norwegen auf. Er wird von seiner Frau Elke Büdenbender begleitet.

Terroranschläge erschütterten Norwegen

Auf die Insel Utøya hatte ein Rechtsterrorist vor zehn Jahren eine Hetzjagd auf Jugendliche unternommen und sie regelrecht hingerichtet. Zuvor hatte er im Regierungsviertel von Oslo eine Bombe gezündet. Insgesamt starben 77 Menschen. Mitte Oktober wurde Norwegen von einer weiteren Bluttat erschüttert, bei der ein Mann in Kongsberg fünf Menschen tötete.

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Steinmeier erinnerte auch an den Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) in Deutschland, der ebenfalls vor zehn Jahren aufgeflogen war. Die rechtsextreme Terrorzelle hatte zwischen 2000 und 2007 neun Gewerbetreibende mit ausländischen Wurzeln und eine Polizistin getötet. „Die widerwärtigen Morde des NSU sind Ausdruck einer Fremdenfeindlichkeit, die wir in Deutschland niemals dulden werden“, sagte der Bundespräsident laut Redemanuskript.

RND/dpa

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