Streikwelle in Großbritannien: Im Januar droht die Eskalation
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Mitglieder des Royal College of Nursing (RCN) streikten am Mittwoch vor dem Queen Elizabeth Hospital in Birmingham. Krankenschwestern und Krankenpfleger in England, Wales und Nordirland legen wegen ihrer Bezahlung die Arbeit nieder.
© Quelle: Jacob King/PA Wire/dpa
London. Die derzeitige Streikwelle in Großbritannien könnte nach Ansicht eines Gewerkschaftschefs nur ein Vorgeschmack dessen sein, was im neuen Jahr droht. „Ich denke, was man sehen wird, ist eine riesige Eskalation dieser Streiks im Öffentlichen Dienst und in unserer übrigen Wirtschaft, sollte die Regierung nicht an den Verhandlungstisch kommen“, sagte der Generalsekretär der Gewerkschaft PCS (Public and Commercial Services Union) dem Radiosender BBC 4 am Freitag.
Flughafenmitarbeiter streiken
Mitarbeiter der für die Passkontrolle bei Einreisen zuständigen Behörde Border Force legten am Freitag an sechs Flughäfen des Landes sowie am Fährhafen Newhaven die Arbeit nieder. Betroffen sind die Londoner Flughäfen Heathrow und Gatwick sowie die Airports in Manchester, Birmingham, Glasgow und Cardiff.
Die etwa 250.000 am Freitag an britischen Flughäfen erwarteten Reisenden wurden gewarnt, es könne zu längeren Wartezeiten kommen. Teilweise kamen Mitglieder der Streitkräfte zum Einsatz, die kurzfristig für die Passkontrolle ausgebildet wurden.
Die Flughäfen Heathrow und Gatwick gaben laut Nachrichtenagentur PA am Freitagmorgen zunächst an, der Betrieb laufe normal weiter. Die Border-Force-Mitarbeiter wollen mit Ausnahme des 27.12. an allen Tagen des zu Ende gehenden Jahres streiken.
Regierung will trotz Streikwelle nicht verhandeln
Großbritannien wird diesen Dezember von einer beispiellosen Streikwelle erfasst. Auch die Briefträger traten am Freitag in den Ausstand. Die Mitarbeiter von Autobahnmeistereien setzten einen am Donnerstag begonnen mehrtägigen Streik fort. Zuvor hatten bereits Pflegekräfte, Rettungswagenfahrer und Bahnmitarbeiter die Arbeit niedergelegt. Mehrere dieser Streiks werden auch in den kommenden Tagen wieder aufgenommen.
Die Beschäftigten fordern angesichts der hohen Inflation und mehrerer Jahre ohne Gehaltserhöhungen mehr Geld, doch die Regierung stellt sich stur und will über anfänglich vorgelegte Angebote nicht verhandeln.
RND/dpa