Studie

Europas CO₂-Grenzwerte für Lkw sind zu lasch, um die EU-Klimaziele zu erreichen

Lkw sind für einen großen Anteil von CO₂-Emissionen im Verkehrssektor verantwortlich.

Lkw sind für einen großen Anteil von CO₂-Emissionen im Verkehrssektor verantwortlich.

Berlin. Die aktuell geltenden CO₂-Grenzwerte der EU-Kommission für Lkw und Busse werden nicht ausreichen, um Klimaneutralität im Verkehrssektor nach dem EU-Klimaschutzgesetz bis 2050 zu erreichen. Das geht aus einer Studie der gemeinnützigen Forschungsorganisation ICCT hervor. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben mithilfe von Modellen berechnet, wie sich die CO₂-Emissionen im Bereich der Lkw und Busse in Europa unter den CO₂-Zielen entwickeln werden.

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Emissionenanstieg durch Zunahme von Güterverkehr

Die EU-Kommission spricht von einer Reduzierung der Emissionen im gesamten Verkehrssektor um 90 Prozent. Bei den Lkw und Bussen müssten jedoch 98 Prozent eingespart werden, sagen die Forscherinnen und Forscher, um etwa den Luftverkehr auszugleichen. Zudem gehen sie von einem Anstieg der Emissionen aus, weil der Güterverkehr infolge des prognostizierten Wirtschaftswachstums zunehmen wird. „Die erwarteten CO₂-Einsparungen werden durch das weiter steigende Verkehrsaufkommen zunichtegemacht“, sagte der ICCT-Forscher Eamonn Mulholland in einer Mitteilung.

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Laut der Europäischen Umweltagentur (EEA) sind Schwerfahrzeuge für mehr als 25 Prozent der Emissionen im Verkehrssektor verantwortlich. Aktuell müssen die Hersteller von Lkw und Bussen die CO₂-Emissionen ihrer Neufahrzeuge um 15 Prozent bis 2025 beziehungsweise 30 Prozent bis 2030 runterfahren. Um die EU-Klimaziele zu erreichen, plädiert das Forscherteam für eine Anhebung des CO₂-Reduktionsziels für Neufahrzeuge von 30 Prozent auf mindestens 60 Prozent bis 2030 und 90 Prozent bis 2035. Zudem pocht es auf ein Aus für neue Lkw und Busse mit Verbrennungsmotor bis 2040. So könnten laut Studie schon mal 96 Prozent der Emissionen gespart werden.

Die Fahrzeughersteller sind laut ICCT schon weiter als die EU-Kommission: Sieben der Unternehmen hätten bereits erklärt, unter anderem ab 2040 den Verkauf von fossil angetriebenen Lkw einzustellen. „Wenn die Hersteller diese Zusagen einhalten, sinken die CO₂-Emissionen im Nfz-Sektor bis 2050 im Vergleich zu heute um 96 Prozent“, hieß es in dem Papier. Ende 2022 diskutiert die EU-Kommission erneut über eine Anpassung der Grenzwerte.

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