Suche nach Atommüllendlagern: Gorleben raus – dafür erstmals auch Regionen in Bayern im Gespräch
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/UF4AQQM24VG6FHD55F5WMZ5UKM.jpeg)
Das atomare Zwischenlager Gorleben aus der Luft aufgenommen.
© Quelle: Sina Schuldt/dpa
Gorleben. Mit großer Spannung wird der Zwischenbericht der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) erwartet. Erst am Montag soll er veröffentlicht werden. Vorab wurden am Sonntagabend die Fraktionsvorsitzenden im Bundestag und das Bundesumweltministerium informiert. Mündlich. Nun sind erste Inhalte des Berichts bekannt geworden. So soll das umstrittene Zwischenlager in Gorleben nicht auf der Liste möglicher Endlagerstandorte auftauchen. Das erfuhr die “Hannoversche Allgemeine Zeitung” am Sonntagabend.
Gorleben war in den Neunzigerjahren Schauplatz erbitterter Antiatomproteste gewesen. “Ich habe selbst die zum Teil auch schlimmen emotionalen Auseinandersetzungen um Gorleben hautnah erlebt und hoffe, dass wir nicht wieder in solche emotionalen Auseinandersetzungen kommen – egal, wo bis 2031 um einen Standort für ein atomares Endlager gestritten und weiter erkundet wird”, sagte Niedersachsens CDU-Vorsitzender Bernd Althusmann der “HAZ”.
Standorte auch in Bayern
Die im Zwischenbericht des BGE genannten möglichen Standorte liegen in verschiedenen Bundesländern und nach einem Bericht des “Spiegel” offenbar zum Teil auch in der Nähe von Städten. “Es wurde rein nach geologischen, nicht geografischen Gesichtspunkten vorgegangen”, zitiert das Nachrichtenmagazin eine mit dem Bericht vertraute Quelle. Erstmalig mit auf der Liste sind auch Regionen in Bayern. Sicher sehr zum Unwillen der bayerischen Landesregierung, die im Koalitionsvertrag erklärt hatte, dass Bayern für Endlager ungeeignet sei.
Althusmann mahnte im Gespräch mit der “HAZ”, dass sich alle Bundesländer an das vereinbarte Verfahren halten sollten: “Wir müssen uns unserer Verantwortung stellen. Da kann sich kein Bundesland entziehen, auch der Freistaat Bayern nicht", betonte Althusmann und fügte hinzu: “Der hat im Jahr 2011 übrigens klar festgestellt, dass man bei null anfange und dass Geologie das Entscheidende sei und nicht Geografie.”
RND/pb